Da habe ich ihn doch endlich wieder gefunden!
Den hübschen kleinen Bilderrahmen mit der Krone und der blauen Aufschrift „Prince“. Er war zu gut verstaut. Ich hatte ihn 2011 während unserer wunderbaren Herbstferien in Zypern gekauft. Ein so edler Baby-Bilderrahmen, der es mir sofort angetan hatte! Er hatte mein Herz sogleich berührt und vor meinem inneren Auge hatte ich bereits das Bild meines eigenen kleinen Jungen darin gesehen. Eines Tages würde auch ich Mama sein! Das war meine grosse Hoffnung während der langen Kinderwunschzeit.
Beim Anblick dieses Bilderrahmens in Zypern wurde ich an einen Traum erinnert, den ich zu der Zeit hatte, als ich noch Studentin an der Universität war und unterwegs zu meinem Wunschberuf. Ich war damals sehr beschäftigt und fokussiert. Beziehung oder Familie waren keine aktuellen Themen. Trotzdem sah ich, die ich kaum träume, eines Nachts im Traum eine eindrückliche Szene, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging:
Ich stand am Strand und trug einen kleinen Jungen auf meinem Arm. Er schmiegte sich an mich und mir war klar, dass ich seine Mama und er mein Sohn war. Ich schaute aufs Wasser und erblickte einen grossen, schlanken Mann, der sich uns mit dem Surfbrett näherte. Als er nahe genug war, streckte mein Sohn ihm freudestrahlend seine Ärmchen entgegen… Dann war die Szene zu Ende. Immer wieder rekonstruierte ich die wundersame Szene vor meinem inneren Auge, dachte darüber nach und schlussendlich dämmerte es mir, dass ich darin nicht nur meinen Sohn, sondern auch meinen Ehemann gesehen hatte!
Während der nächsten Jahre verlor ich diesen Traum aus den Augen.
Ich staunte jedoch nicht schlecht, als ich realisierte, dass der Mann, der später mein Ehemann wurde, gross und schlank war und gerne zum Windsurfen fuhr. Sogar seine Haarfarbe stimmte mit derjenigen aus dem Traum überein. Wie eindrücklich! Ob ich dann auch wirklich einmal Mama eines Sohnes werden würde?
Völlig unvorbereitet traf mich dann die medizinische Diagnose der Endometriose, die mit dem Begriff der Infertilität einherging. Was, ich sollte womöglich nicht schwanger werden können? Eine Welle der Verzweiflung und Enttäuschung schlug über mir zusammen und ich weinte ein Meer von Tränen. Doch mein himmlischer Vater liess mich nicht los. Er sandte mir einen Hoffnungsanker, eine Verheissung, an die ich mich fortan festklammerte.
Werft dieses Vertrauen auf den Herrn nicht weg, was immer auch geschieht, sondern denkt an die große Belohnung, die damit verbunden ist! Was ihr jetzt braucht, ist Geduld, damit ihr weiterhin nach Gottes Willen handelt. Dann werdet ihr alles empfangen, was er versprochen hat.
Hebräer 10, 35+36 NL
Diese Worte trafen mitten in mein Herz. Ich erkannte, dass dies mit meinem Kinderwunsch zu tun hatte und Gott mir hier die Zusage gab, dass sich das Vertrauen auf ihn lohne und ich geduldig am Glauben festhalten solle – bis ich empfangen würde, was er verheissen habe.
In meinem Herzen begann ich zu glauben, dass wir Eltern werden würden. Gott würde für uns ein Wunder tun, denn ohne Wunder käme die Verheissung nicht zustande! Es begann eine mehrjährige Reise durch unsere Kinderwunschzeit. Durch Täler und über Bergspitzen. In meinem Herzen trug ich das Bild des kleinen Jungen aus dem Traum von damals… und erwartete mutig, dass ich eines Tages einen kleinen Sohn haben würde.
Eine wunderbare Frau Gottes ermutigte mich, meinem Glauben an die Erfüllung von Gottes Verheissung Ausdruck zu geben, indem ich ihn sichtbar machte. Für mich bedeutete dies, ab und zu etwas für unser Wunschbaby zu kaufen. Etwas, an dem ich mich im Hinblick auf unser Baby nicht nur erfreuen konnte, sondern bei dessen Anblick mein Glaube an Gott gestärkt würde. Aus dieser Motivation heraus kaufte ich also in Zypern diesen hübschen Baby-Bilderrahmen für unseren sehnlichst erwarteten Baby Boy.
Nach sieben Jahren Kinderwunschzeit wurden wir 2015 mit einem positiven Schwangerschaftstest überrascht und erlebten den Himmel auf Erden. Unbeschreibliche Freude über unser Babywunder und unendliche Dankbarkeit gegenüber Gott, der uns dieses Wunder schenkte!
Ja, Gott ist gut und steht treu zu seinem Wort. Ihm ist NICHTS unmöglich!
Erst kurz vor der Geburt zeigte unser Baby während dem Ultraschall sein Geschlecht und überraschte uns wieder: Wir würden eine kleine Prinzessin bekommen! Wie wunderbar! Tränen der Freude liefen mir übers Gesicht. Nun da ich das Geschlecht eindeutig wusste, konnte ich frischfröhlich hübsche, geschlechtsspezifische Babysachen einkaufen. Der kleine Fotorahmen würde also weit hinten im Schrank verstaut bleiben… Da hatte ich mich also getäuscht, aber macht nichts, Hauptsache: ein BABY!
2018 schenkte uns Gott ein zweites Babywunder, eine Zugabe aus seiner Fülle! Nach der langen Kinderwunschzeit wäre ich mit einem Kind bereits überaus zufrieden und glücklich gewesen, doch Gott beschenkte uns ein zweites Mal… und liess das Bild aus meinem Traum Wirklichkeit werden! Wir wurden Eltern von einem überaus süssen Jungen, einem Prinzen in Gottes Königreich. Dankbar bestaunten wir unseren kleinen Sohn. Ja, mein Traum hatte keinen Aufschluss darüber gegeben, ob unser Sohn tatsächlich Erstgeborener sein würde. Dies war meine eigene Annahme.
Doch Gott macht keine Fehler, sondern bringt zustande, was er sich vorgenommen hat.
Seit ich den kleinen Bilderrahmen beim gründlichen Aufräumen des Kinderzimmers während der Lockdown-Zeit wiedergefunden habe, ziert nun ein Bild unseres kleinen Sohnes den Wohnzimmertisch. Es soll mich immer wieder daran erinnern, wie treu Gott zu seinem Wort steht und wie er seine Verheissungen erfüllt. Der Anblick des Rahmens mit dem Bild unseres strahlenden Sohnes darin erfüllt mich mit Staunen über das wundersame Reden Gottes, seine Möglichkeiten und seine Wege.
Seit ich eindrücklich erleben durfte, wie Gott durch Szenen in Träumen und Verheißungen aus seinem Wort redet, will ich viel besser darauf achten und dieses göttliche Reden mit großer Wertschätzung behandeln, um sein wunderbares, geheimnisvolles Wirken ja nicht zu verpassen!
Regen und Schnee fallen vom Himmel und bewässern die Erde. Sie kehren nicht dorthin zurück, ohne Saat für den Bauern und Brot für die Hungrigen hervorzubringen. So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund kommt. Es wird nicht ohne Frucht zurückkommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.
Jesaja 55, 10+11 NL
Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt, in Ihm ist das Ja, deshalb auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre durch uns.
2. Korinther 1, 20 ELB
Vorgärtnerin meint
vor allem die Jesaja-Stelle spricht mich an (logo, mich alten Jesaja-Jeremia-Fan).
vielen Dank, liebe Deborah, fürs Teilen deiner Wüstengeschichte.
deborahbarbara meint
Ganz gern geschehen! Ich wünsche dir viel Frucht und Blüte in deinem eigenen Leben, gerade auch wunderschöne Blumen, die aus „Wüstenzeiten“ entstehen dürfen.