Liebe Mamas
eine richtige Adventsgeschichte spielte sich neulich in unserer Küche ab und ich möchte euch gern daran teilhaben lassen:
Am Frühstückstisch zu wahrlich früher Stunde. Draußen ist es noch dunkel und Nebelschwaden hängen im Kirchgarten zwischen den Bäumen. Bei uns ist es gemütlich, die Kerze brennt und es gibt warmen Milchschaum zum trinken.
„Sind Tiger Wildkatzen?“ fragt meine Tochter. Heute Nacht hatte sie ein paar unschöne Begegnungen mit hungrigen Tigern. Schutz fand sie nur ganz dicht an Mama dran, wo sie selig weiterschlummern konnte. „Fressen Tiger auch kleine Kinder?“ Puh… schwierige Fragen am frühen Morgen über Grundsatzthemen wie „Gut & Böse“. Ich verpacke meine Tierkunde in kindgerechte Häppchen und füge dem abschließend hinzu: „Aber weißt du: Im Himmel sind die Tiger nicht gefährlich. Da können wir sie streicheln.“ Gedanklich beziehe ich mich auf die Bibelstelle in Jesaja 11 über das Friedensreich des Messias, wo Kühe und Bären zusammen weiden, Löwen Stroh fressen und das Baby am Loch der Otter spielt. Klingt gut, oder?!
Wir reden sehr gern über den Himmel. Ich rede sehr gern über den Himmel. Über meine Vorfreude Jesus zu sehen. Darüber dass es keinen Schmerz, keine Angst und keine Tränen mehr geben wird. Darüber, dass wir unendlich viel Musik machen und hören werden. Wie wir alle zusammen wohnen, Feste feiern, auf himmlischen Spielplätzen toben und niemals müde werden. Ich habe keine Angst vor dem Sein nach dem Tod. Aber viel Vorfreude. Und die will ich meinen Kindern einhauchen. Denn all das Wissen über diese Welt ist eben nur ein Teil der Geschichte. Ja Tiger sind gefährlich. Aber sie waren es nicht immer und werden es nicht immer sein. Eines ewigen Tages werden wir durch die himmlischen Gefilde streifen, begleitet von einem großen majestätischen Tiger mit glänzendem Fell und es wird kein Aufsehen erregen. Denn Friede wird sein.
Auf der Fensterbank liegen eine Bibel und Andachtsbücher, dass man sich bei Bedarf auch geistlich stärken kann. Was wir leider viel zu selten tun. Doch nun steht meine Tochter neben mir und hält die Bibel in der Hand. „Kannst du was vorlesen?“ Was täte ich eigentlich lieber? Ich öffne das Buch der Offenbarung, um noch ein paar Indizien über den neuen Himmel und die neue Erde zu sammeln. „Oh, hört mal: Gott sitzt auf einem Thron. Ein großer leuchtender Thron. Ein starker König. Und es gibt strahlend weise Kleider. Und Jesus reitet auf einem weisen Pferd. Und hier steht… es gibt ein Buch. Gott hält ein großes schweres Buch in seinen Händen, in denen stehen viele Namen. Alles Namen von Menschen, die Jesus in ihr Leben eingeladen haben.“ – „Welche Menschen?“ – „Wisst ihr, hier auf der Erde können wir Jesus leider nicht sehen, aber wir glauben, dass er da ist und wir laden ihn ein in unser Leben zu kommen, in unserem Herzen zu wohnen. Und wenn wir ihn einladen, läd Jesus uns ein, eines Tages mit zu sich in den Himmel zu kommen. Da dürfen wir für immer zusammen sein.“
Ich überlege kurz, ob meine Kinder verstehen, was es bedeutet Jesus in sein Herz einzuladen? Wir reden im Alltag viel über Jesus und darüber, dass er bei uns ist. Beim Essen, auf dem Weg in den Kindergarten, beim spielen, wenn wir uns versöhnen, beim Einschlafen, wenn wir krank sind. Ich möchte, dass die Kinder erleben dass Jesus zu unserer Familie gehört. Und ich freue mich zu hören, wenn sie selber anfangen von Ihm zu erzählen. Neulich meinte meine Tochter beim Essen: „Ich seh den Jesus oft in meinem Traum.“ Mein Mann schaut sie fasziniert an und fragt:“Ich möchte Jesus auch in meinem Traum sehen. Wie geht das?“ – „Du musst bitte sagen, Papa.“ Wir schmunzeln und sind gleichzeitig bewegt.
Oder neulich hörte ich sie vor dem Einschlafen noch ein Lied trällern, ein Herzenslied: „Ich lieb dich Jesus, tief in meinem Herz. Ich lieb dich Jesus tief in meinem Herz.“
Was „einladen“ bedeutet, wissen die Kinder auch schon. Wir laden so gerne Gäste ein und bereiten etwas Schönes vor. Freuen uns. Warten auf das Klingeln. Und die Mädchen rasen entweder wie elektrisiert ins Kinderzimmer um sich zu verstecken oder stürzen sich Hals über Kopf die Treppe runter, weil jeder als erster die Tür aufmachen möchte.
Ich spüre das Gold der Morgenstund und frage meine Tochter, die sich an mich lehnt: “ Möchtest du Jesus auch in dein Herz einladen?“ Kräftiges Nicken und strahlende Augen. „Komm mein Schatz, dann beten wir zusammen. Jesus, danke dass du uns lieb hast. Wir haben dich auch lieb. S.N. will dich heute in ihr Herz einladen. Du darfst ihren Namen in dein Buch schreiben.“ Ich halte meine Tochter im Arm. Ein goldener Moment mit Ewigkeitscharakter. „Du darfst noch AMEN sagen.“ Eine liebliche Kinderstimme erklingt und bestätigt Worte, die in der geistlichen Sphäre Wellen schlagen bis zum Herzen Gottes. „Jetzt ist im Himmel eine Party. Alle freuen sich darüber, dass du Jesus eingeladen hast.“
Ich bin gerührt. Dankbar. Das wichtigste auf meinem Weg über diese Erde Richtung Ewigkeit ist mir geworden, meine Kinder dorthin mitzunehmen. Eine Freikarte für das größte Festival aller Zeiten wurde heute Morgen mit Namen versehen und beglaubigt.
Wie können wir unsern Kindern Jesus zeigen? Ich glaub das Beste, was wir tun können, ist unsern Glauben in unserm Alltag sichtbar werden zu lassen. Und da dürfen wir bei uns anfangen. Bei unserer Herzensbeziehung zu Jesus.
Vielleicht kannst du mit Jesus und Himmel auch gar nicht so viel anfangen und hast den Text eher kritisch und stirnrunzelnd gelesen. Vielleicht hast du Bedenken, dass ich meine Kinder mit meinem Glauben manipuliere. Ich glaube die Entscheidung mit Jesus zu leben, ist eine Herzensentscheidung, die nur gültig ist, wenn man sie aus eigener Überzeugung trifft. Daher würde Manipulation nichts bringen.
Ich glaube viel eher, dass die Kinder ein feineres Gespür für die übernatürliche Welt haben und noch mehr nach ihrem Herzen als nach ihrem Kopf gehen (diese Eigenschaft verkümmert oft beim Erwachsen-werden). Und ich sehe meine Kinder als freie Menschen, die wenn sie groß werden auch den Glauben ihrer Eltern hinterfragen werden und spätestens dann ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Liebe Mamas, ich wünsche uns allen eine Adventszeit, in der wir schöne Stunden als Familie genießen können.
Und ein Weihnachtsfest das uns heranführt an das große Geheimnis: Gott lässt sich in eine Krippe legen, um uns zu begegnen.
Er kam für uns aus Liebe und wirbt um jedes Herz.
Alles Liebe
eure Johanna
Julia meint
Sehr schöne Geschichte!!! Ich wünsche mir ähnliche Situationen für meine Kinder und das ich sie rechtzeitig erkenne…