Betest du für deine Kinder?
Wahrscheinlich hat das jede gläubige Mutter auf dem Herzen.
Aber wie sieht das im Alltag aus, wie setzt du das um?
Bei mir ist das häufig so: Ich nehme mir vor, regelmäßig und beständig für meine Kinder zu beten, für ihre Anliegen, für ihren Weg, dafür, dass sie zum Glauben finden und sogar dafür, dass sie später einen guten Ehepartner finden!
Doch dann ist es immer wieder ein Kampf um die Zeit. Nehme ich sie mir oder lasse ich mich wieder von den Aufgaben meiner To-do-Liste zu sehr antreiben?
Manchmal sitze ich da und denke: Ach Herr, aber ich möchte doch so gern regelmäßig für meine Kinder beten…
Hier sind drei Ideen für Müttergebete, die ich für mich im Laufe der Zeit entdeckt habe und die ich im Alltag umsetzen kann:
Der Segen
Ich segne die Kinder, wenn sie morgens aus dem Haus gehen. Ganz einfach:
„Gott segne dich und behüte dich.“
Manchmal schicke ich den Segen auch hinterher, nachdem jemand schon hektisch aus der Tür gestürzt ist, um den Bus noch zu erwischen… Damit sage ich Gott, dass ich ihm die Verantwortung für meine Kinder gebe. Er möge aus sie aufpassen und sie bewahren, weil ich es nicht kann.
Wenn alle gegangen sind, dann mache ich meistens eine Runde durchs Haus, um die Zimmer zu lüften und um zu sehen, wer heute vielleicht wo dringend etwas aufräumen müsste 🙂 Dabei bete ich manchmal – nur kurz – für das Kind, dessen Zimmer ich gerade betrete. Ich bete vielleicht für die Mathearbeit, die heute ansteht oder um Kraft für den langen Schultag oder dass das Kind sich mit seinem Freund wieder versöhnen kann.
Am Abend segne ich die Kinder vor dem Schlafengehen. Meistens beten wir noch zusammen, aber das wollen die Größeren nicht mehr immer gemeinsam. Einen Segen sprechen darf ich aber. Mein Sechsjähriger liebt den aaronitischen Segen, dieser ist auch sein Taufvers:
„Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.“
4. Mose 6, 24-26
Mein Gebetstagebuch
Für jedes Kind habe ich in meinem Tagebuch eine Seite reserviert.
Manchmal habe ich beim Bibellesen den Eindruck, dass ich einen konkreten Vers für eines der Kinder beten soll. Dann schreibe ich den auf die entsprechende Seite. Zu dieser Bibelvers-Sammlung kommen manchmal noch ein paar Stichpunkte, für was ich konkret beten möchte. Es ist interessant, das zu dokumentieren, denn tatsächlich bemerkt man manche Gebetserhörung erst im Nachhinein, wenn man sie sich bewusst macht.
Diesen Vers bete ich zum Beispiel für eine meiner Töchter, die eine Zeit lang Ängste hatte:
„Der Herr ist mein Licht und mein Heil,
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Zuflucht,
vor wem sollte ich erschrecken?“
Psalm 27,1
Meine Müttergebetsgruppe
Ich hatte irgendwann das Bedürfnis, beständig und regelmäßig mit anderen Müttern für meine Kinder zu beten.
Über eine Freundin hatte ich von der Gebetsbewegung Moms in Prayer gehört. Die Leitfrage sprach mein Herz an:
„Wenn nicht du für dein Kind betest, wer dann?“
Moms in Prayer ist eine weltweite Bewegung in über 140 Ländern.
Da es leider keine Gruppe in meiner unmittelbaren Nähe gab, ermutigte mich die damalige Leiterin in meiner Stadt, selbst eine Gruppe zu gründen. Tatsächlich fand ich zwei weitere Mütter, die bereit waren, einmal in der Woche eine Stunde gemeinsam zu beten.
Diese Zeitvorgabe ist sehr wichtig, weil es so leichter ist, „dran“ zu bleiben. Wenn ein Treffen einen ganzen Vormittag dauert, sagt man doch schneller einmal ab. Aber eine Stunde, die hat man übrig.
Wir achten darauf, dass wir unsere Zeit nicht „verquatschen“, sondern wirklich die Zeit im Gebet verbringen.
Dies geschieht in vier Schritten: Anbetung, Schuld bekennen, Dank und Fürbitte. Der letzte Teil nimmt die meiste Zeit in Anspruch.
Jede Mutter betet für eines ihrer Kind und die anderen Mütter stimmen in dieses Gebet mit ein und beten abwechselnd für dieses Kind. Wenn die Mutter ruhig geworden ist über ihre Anliegen, bringt die nächste Mutter ihr Kind vor Jesus.
Diese Art des Betens heißt „Gebet im Einklang“.
Das wunderbar ausgearbeitete Material von Moms in Prayer bietet Bibelverse vor allem für die Anbetungs- und die Fürbittenphase an, so dass wir stets nah am Wort Gottes beten. Es gibt eine ganze Sammlung von Bibelversen, die so geschrieben wurden, dass man den Namen seines Kindes einsetzen kann. Auf diese Weise beten in unserer Gruppe vier Mütter Woche für Woche für ihre 18 (!) Kinder. Außerdem beten wir auch für Lehrer und Schulen.
Die Vision von Moms in Prayer ist es, dass jede Schule eine Müttergruppe hat, die für sie betet.
Natürlich könnte man auch ohne diese feste Struktur gemeinsam beten. Doch ich habe in den letzten fünf Jahren erlebt, dass es tatsächlich wie eine Art Geländer ist, an der man immer weiter gehen kann. Einmal in der Woche, eine Stunde, vier Schritte…
Wir lernen uns dabei immer näher kennen, ja, entwickeln sogar zu den Kindern, die wir gar nicht persönlich kennen, eine Beziehung über das Gebet. Es ist so wertvoll, wenn Mütter ihre Lasten teilen können und wir haben schon viele Gebetserhörungen erlebt.
„… schütte dein Herz aus vor dem Herrn wie Wasser.
Hebe deine Hände zu ihm auf um des Lebens deiner jungen Kinder willen…“
Klagelieder 2,19b, Leitvers von Moms in Prayer
Einladung
Am 21. April 2018 findet in Nürnberg im Gebetsladen von 16.00-18.00 Uhr ein Informations- und Ermutigungstreffen von Moms in Prayer für Mütter statt, die es auf dem Herzen haben, für ihre Kinder zu beten.
Übrigens sind auch Großmütter herzlich willkommen!
Für nähere Informationen und Anmeldungen nimm bitte Kontakt mit mir auf: familienlebenmitgott@gmx.de
Weitere Termine für regionale Treffen sind auf der Webseite von Moms in Prayer zu finden:
https://www.momsinprayer.de/
Vielen Dank für diesen schönen Artikel. Das Beten beim morgendlichen Rundgang durch die Zimmer ist eine richtig gute Idee, das werde ich mir „abgucken“!
Mit 2 anderen Müttern, die es auch auf dem Herzen hatten, für ihre Kider zu beten, haben wir gerade eine MiP-Gruppe gegründet. Impulse, das JETZT zu tun, habe ich auf mamaabba und familienlebenmitgott bekommen – deshalb will ich euch einfach mal DANKE sagen.
Moms in Prayer bietet übrigens im Moment auch im Gebetshaus Hamburg jeden 3. Mittwoch im Monat von 10-12 Uhr (18.04.) ein Treffen zum Kennenlernen des MiP-Gebetskonzeptes an. Weitere Infos sind auf der Website von MiP. Liebe Grüße, Jojo
Liebe Jojo, das freut mich echt so sehr zu lesen! Danke für diese Rückmeldung… Die Erinnerung an das morgendliche „Rundgang-Gebet“ tut mir gerade auch ganz gut, habe ich mich doch gerade heute Morgen sehr über das Chaos in einem Teenie-Zimmer geärgert… Gottes reichen Segen für eure Müttergebetsgruppen! Liebe Grüße, Martha
Danke. Ärgern über das Chaos, wem sagst du das 🙂 ! Vielleicht sollten wir auch dafür mehr beten – mir kommt gerade schon ein halber Blogartikel dazu in den Kopf…
Ich bin gespannt 😉
Wow, das ist ja toll, Jojo!! Freut mich sehr, dass ihr eine Gebetsgruppe macht! Gottes Segen!
Danke :), Antschana.
Danke! Erweitert das morgendliche Bettenmachen gleich um eine ganz andere Dimension. Das Segnen praktiziere ich genauso und werde dankenswerterweise auch immer „zurückgesegnet“. Liebe Grüße
Das ist aber schön! Zurückgesegnet wurde ich manchmal, als sie noch kleiner waren… aber ist nicht schlimm… Frohes Bettenmachen (und so weiter… :-)), liebe Grüße, Martha
Das mit dem Bibelverse von Gott hören und beten, möchte ich auch mehr machen. Ich glaube, es ist total wertvoll, wenn wir mit dem Wort Gottes beten. DAnke für die Idee!
Und das mit dem durch-die-Zimmer-gehen-und-beten mach ich oft so, oder beim Wäsche abhängen, zusammenlegen auch manchmal… 🙂
Gute Idee mit der Wäsche Außerdem bete ich gern beim Joggen. Ich habe es auch mit Musik probiert, aber das ist nix für mich. Laufen und Fürbitte passt für mich besser… da hab ich den Kopf frei
Ein sehr schöner Beitrag,Gott segne dich.:-)
Danke!