„Ich glaube, dass das Beste erst noch kommt“
Lange Zeit habe ich diesen Satz nicht verstanden. Unter dem Hashtag #thebestisyettocome drücken Menschen ihre Begeisterung und Freude aus. Für mich klang es immer so, als wäre man nicht dankbar und zufrieden mit der Gegenwart. Und das empfand ich als negativ.
Ist es doch wichtig, dass man die Gegenwart genießt, im Moment lebt.
Doch dann las ich die Geschichte von Ruth.
Ihre Schwiegermutter Naomi hatte alles verloren im fernen Moab. Ihren Mann, ihre Söhne, ihre Existenz. Sie kehrte nach Betlehem zurück mit ihrer treuen, liebevollen Schwiegertochter. Doch Fremde, Moabiter, waren nicht anerkannt im jüdischen Volk. Naomi war im Begriff, auch ihre Heimat zu verlieren. Sicherlich tuschelte das ganze Städtchen über sie und Ruth. Naomi war fremd geworden.
Wie stark muss ihr Glaube, ihre Hoffnung gewesen sein, dass sie Ruth mit Boas, einem fernen Verwandten zusammenbrachte. Naomi hatte bisher keinen Enkel, der den Namen ihrer Familie weitertragen konnte.
Für sie war das Beste noch im Begriff zu kommen. Ein zweites Leben. Ein gutes Leben, ein herausragendes Leben.
Wo stehst du gerade? An welcher Kreuzung in deinem Leben? Hast du die Hoffnung verloren, dein Blick für die Zukunft ist verschleiert?
Gott hat immer etwas Großartiges für uns. Er ist nicht fertig mit uns und mit dem Leben in dem wir uns gerade befinden.
Gott ist zuzutrauen, dass das Beste noch kommen kann und kommen wird. Wenn du dich gerade in einer Sackgasse befindest, dann gib nicht auf. Geh auf deine Knie, wie Naomi und bete.
Gott hat Lösung und Zukunft.
Ich befinde mich gerade mitten im Alltag.
Das Baby schläft auf meiner Brust, während ich diese Zeilen tippe. Unsere Mittlere spielt wunderschön in ihrem Zimmer und das Mittagessen köchelt auf dem Herd. Gerade läuft das Lied „Tag und Nacht brennt in mir die Leidenschaft“, ich lächle müde. Für Leidenschaft ist nicht viel Kraft übrig. Gerade piept die Waschmaschine und wartet darauf, ausgeräumt zu werden. Wenn ich mich nicht ranhalte, wird der Berg niemals kleiner werden.
Doch ich weiß, Gott ist auch ein Gott des Alltags und ein Gott der vielen Mütter.
Nicht umsonst ist die Bibel voll mit Geschichten über Frauen und Mütter. Er wertschätzt auch diese ganzen normalen, stillen, alltäglichen Aufgaben. Und er ist mittendrin.
Und wenn mir der Berg über den Kopf wächst, ich zum hundersten Mal meine Haare einfach nur auf dem Kopf zusammendrehe und den ganzen Tag gähnen muss, dann weiß ich:
Das Beste kommt erst noch.
Wenn sich mein Alltag mit den zuckersüßen Kindern, dem warmen Babygeruch und den kleinen Ärmchen, die mich den ganzen Tag umarmen, schon wunderbar anfühlt, so hat er doch noch viel mehr.
Für mich. Für dich.
Abigail meint
Danke liebe Priska. Schön jmd aus meinem Bundesland zu lesen. ☺
Dein Artikel passt gerade sehr in mein Leben und meine Situation.
Daniela meint
Wow! Vielen Dank für Deine Worte! Genau das was ich gerade gebraucht habe. Liebe Grüße Daniela