Es ist mir eine Ehre und große Freude, dass ich euch heute diese Frau vorstellen darf: Shiloh.
Tatsächlich hab ich sie leider noch nicht persönlich getroffen. Vielleicht muss ich dafür dann doch irgendwann mal nach Afrika fliegen… 😉 Das wäre die Reise sicher wert!

Wer bist du?
Hi, ich bin Shiloh. Ich bin 38 Jahre alt und habe mir dieses Jahr einen wahren Traum erfüllt: Ich habe mein erstes Buch herausgebracht, meine persönliche Geschichte!
In welchen Herzensbeziehungen lebst du?
Seit November 2017 bin ich verliebt, seit 2018 verheiratet und 2019 bin ich Mama eines wunderschönen Sohnes geworden. Mein Mann und ich kannten uns tatsächlich kaum, als wir uns verlobten. Wir haben damals gesagt: “Kennenlernen können wir uns ja auch in der Ehe!” Drei Monate nach der Verlobung waren wir dann auch schon verheiratet.
Ich habe zur Zeit ein bisschen Heimweh nach meiner Gemeinde, die in Kapstadt beheimatet ist. 2012 bin ich dort Teil von “Hillsong” geworden, habe dort die besten Freunde gefunden, die man sich nur wünschen kann, und besuche die Gemeinde mindestens einmal im Jahr seit meinem Umzug nach Düsseldorf 2015. Hier sind wir bis dieses Jahr auch Teil der “Hillsong” Gemeinde gewesen. Durch Corona können wir aber jetzt fast ganz normal am Gemeindeleben in Kapstadt teilnehmen – nur eben online! Ich habe noch ein paar wenige enge Kontakte hier vor Ort, die meisten meiner Freunde leben tatsächlich auf der ganzen Welt verteilt.
Wenn dein Herz ein Garten ist, wie sieht der dann aus?
Wenn mein Herz ein Garten ist, dann ist er eine riesige Permakultur-Lanschaft. Ich träume von einem Leben im Einklang mit der Natur. Ich liebe es, Ökosysteme zu beobachten und herauszufinden, wie alles miteinander im Zusammenhang steht. So ist es auch in meinem Herzen: Mein vieles Fragen und Beobachten hat vermutlich auch dazu geführt, dass ich mit 22 Jahren Jesus nicht nur kennengelernt habe, sonder ihn auch mit Fragen löcherte, bis ich endlich einigermaßen verstand, wie er sich das Leben auf Erden so gedachte hat.
Wie pflegst und behütest du deinen Herzensgarten?
Wahre Permakultur-Ethik besagt “Care of Earth, care of people – sorge für die Erde und die Menschen”. Das klingt erst einmal ein bisschen hippiemäßig, ist aber eigentlich ähnlich dem Ursprung der Menschen im Garten Eden, oder? Sie pflegten den Garten und lebten miteinander. Deshalb ist mein Leitfaden vielleicht: “Liebe Gott, liebe Menschen!” Daran kann ich erkennen, ob mein Herz gerade gesund ist. Bei Permakulturen benutzt man den Mist zum düngen. Das macht den Boden schön locker und fruchtbar. Ähnlich geht es mir auch: Ich habe so viel Mist im Leben erlebt, dass es viele Gründe gegeben hätte aufzugeben. Stattdessen habe ich gelernt, dass Gott eben diese Missstände, den Schmerz und die Verletzungen nimmt, um mein Herz weich zu machen.
In der Anbetung in Gemeinschaft zu sein, ist für mich wie ein frischer Frühlingsregen. Anbetung kann alle meine trockenen Dämme wieder auffüllen und mich auch durch etwas dürre Zeiten retten. Darauf freue ich mich auch besonders nach Corona. Gemeinsam mit Freunden die Instrumente zu zücken und einfach dem Herrn Ehre zu geben.
Unkraut jäten ist für mich übrigens eine total befriedigende Angelegenheit. Wenn ich das im Garten mache, kann das schon mal sehr rabiat zugehen. Im geistlichen Leben bedeutet es, dass ich kontrolliere, was ich denke. In mir wachsen häufig ganz schön ungesunde Gedankenmuster. Da lohnt es sich schon mal die an der Wurzel zu greifen und mit einem Ruck auszuziehen.
Natürlich braucht jeder Garten einen Zaun, um Eindringlinge abzuhalten. In meinem Leben sind viele Grenzen überschritten worden. Schon sehr früh hatte ich mit Missbrauch und dessen Folgen zu kämpfen. Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich gelernt habe gesunde Grenzen zu setzen. „Nein” sagen zu können ist für mich zu so einem „Zaun” geworden. Zu verstehen, dass jedes nein zu einer Sache, ein ja zu einer anderen bedeutet: Zum Beispiel kann ich nicht fast täglich in der Gemeinde dienen und gleichzeitig tiefe Freundschaften aufbauen. Ich kann nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen, und ich werde es auch niemals allen Menschen recht machen können. So musste ich zum Beispiel schweren Herzens eine Pause im Dienst in der Gemeinde einlegen.
Was macht dir dabei am meisten zu schaffen?
Was mir am meisten zu schaffen macht ist, wenn zu viele Dinge auf einmal passieren. Wenn der Alltagsdruck zu viel wird. Das ist meistens dann der Fall, wenn ich eine Zeit lang nicht gut auf mein Herz aufgepasst habe. Wenn ich unweise Entscheidungen treffe, finanzieller und freundschaftlicher Natur vor allem, kann das schon mal gravierende Nachwirkungen haben. Dann habe ich oft alles auf einmal: Dornen, Steine, trockenen Boden, … mein Herz fühlt sich dann so an, als wäre ihm das Blut entzogen worden und meine Verbindung zu Gott ist irgendwie gestört.
Wer oder was hilft dir dann?
Meine radikale Herzensgarten-Kur ist meine persönliche intime Zeit mit Gott jeden Morgen. Dort bekomme ich Klarheit und Wahrheit von ihm zugesprochen, die mich durch den Tag trägt. Ich bin total dankbar, dass mich mein Mann dafür jeden Tag freisetzt und den Kleinen in der Zeit versorgt. Das alleine reicht aber manchmal nicht. Wenn es hart auf hart kommt, dann brauche ich 30 Minuten absolute Ruhe. Einen Spaziergang in der Natur, Zweisamkeit mit dem Heiligen Geist. Oder wenn ich gerade nicht rauskomme: Starren! So nenne ich das stille dasitzen mit dem Heiligen Geist und das verarbeiten der Dinge, die geschehen sind. Häufig klärt sich dann vieles von allein und ich bekomme eine frische Perspektive und neue Kraft.
Was ist das Schönste an deinem Herzen?
Das ist eine wunderschöne Frage. Ich erinnere mich tatsächlich an einen Moment in 2014, ich war gerade auf der Bibelschule und stand während der Pause an der Bühne und sah auf meinen leeren Sitzplatz. Auf einmal hörte ich die Stimme des Vaters, der sagte: „Weißt du eigentlich, was ich an dir so sehr liebe?” Ich war überrascht über diese rhetorische Frage. „Magst du es mir sagen, Gott?”, fragte ich schüchtern. „Dass ich dir bedingungslos vertrauen kann. Du bist mir treu! Ich kann dir 100% vertrauen!” Das war das wohl schönste Kompliment, das ich mir wünschen konnte. Dass ein Mensch Gott vertrauen kann, ja das war mir klar. Aber Gott sagte, er vertraut mir kleinem Menschen mit all meinen Fehlern. Ich fühlte mich mega geliebt!
Wie teilst du das mit anderen?
Als ich mich gerade bekehrt hatte, habe ich tatsächlich meine Bibel überall mit hingenommen und habe einfach angefangen zu predigen, ob es die anderen hören wollten oder nicht. 😀 Das hat sich, Gott sei Dank, verändert. Aber die Dankbarkeit im Herzen, dass Gott mein Leben gerettet hat (im wahrsten Sinne des Wortes), ist gleich geblieben. Im Juli diesen Jahres habe ich meine sehr persönliche Geschichte in meinem Buch „Seeking Beauty” veröffentlicht. In den letzten Monaten haben wir das Buch ins Englische übersetzt – diese Woche wird es dann endlich veröffentlicht! Wenn ich die Zeit habe, schreibe ich auf meinem Blog www.seeking-beauty.com auf Deutsch und Englisch über mein Erlebtes mit Gott, ermutige Frauen auf ihrem Weg und habe nun auch eine Andachtskategorie. Ich liebe Andachten schreiben. Meine Tagebücher sind voll davon! Gemeinsam mit meinem Mann mache ich viel Musik. Worship war von Anfang an meine große Leidenschaft. Mit einem kleinen Kind ist das schon mal herausfordernd, aber unser Sohn liebt es Instrumente kennenzulernen und seine Stimme zu benutzen. Vielleicht starten wir ja mal ein Worship Ministry als ganze Familie. Wer weiß 😉
Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann lies mal hier weiter:
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