Wie wir als Töchter Gottes mutig beten können!
Ich halte meinen fünfmonatigen Sohn in den Armen während einer enorm starken Hustenattacke. Sein ganzer Körper wird geschüttelt und er erbricht die Milch, die er gerade vorher getrunken hat. Aufgrund seiner verstopften Nase, dem Schleim und der festgestellten Verengung der Bronchien fällt ihm das Atmen schwer trotz regelmäßigem Inhalieren. Doch er strampelt wild mit den Beinchen, schnappt nach Luft und erkämpft sich den nächsten Atemzug.
Er kämpft… und ich kämpfe auch.
Ich kämpfe gegen die Müdigkeit, die jeden Tag zunimmt nach Nächten, in denen ich bis zu sechsmal gebraucht werde.
Ich kämpfe gegen meine Angst und Gefühle der Hilflosigkeit, wenn ich mein geliebtes Kind so leiden sehe.
Dabei gehen mir die Worte der Notfallärztin nach, sie klingen in mir nach wie ein unliebsamer Refrain: „Wenn Babys das Atmen enorm schwer fällt, so hören sie einfach damit auf. Achten Sie auch des Nachts gut darauf, behalten Sie Ihren Sohn in Ihrer Nähe!“
Ja, das mache ich – und ich kämpfe im Gebet für ihn, für seine Gesundheit und für sein Leben.
Das ist mein wichtigster Kampf! Je länger die Krankheitsphase dauert, desto flehender und auch verzweifelter werden meine Gebete.
Dann ruft mich eine Perle von Freundin an. Sie erzählt mir, was ihr jeweils in solchen Situationen, wo man emotional so stark involviert ist, im Gebet geholfen hat:
„Sieh dich nicht in erster Linie als Mama, nicht als Schwester, Tochter, Ehefrau oder Freundin, sondern stell dir vor, dass du nun als eine Frau Gottes aufstehst und betest.
Versuche, dich emotional aus der Situation herauszunehmen.
Ergreife deine Identität als Königstochter im Reich Gottes und komm mutig vor Gottes Thron!“
Wow, diese neue Perspektive verändert alles!
Ich probiere es sofort aus. Ich mache mir klar, wer ich in Jesus bin.
Eine geliebte Königstochter,
die Zugang hat zur Fülle des Vaters.
Das ist meine erste und wichtigste Identität.
Ich merke, wie ich innerlich einen Schritt zurücktrete aus meiner starken, emotionalen Verbindung mit der Situation.
Ich stehe mit neuer Autorität auf. Mit frischer Kühnheit trete ich im Gebet vor den Thron Gottes, um dort abzuholen, was ich in meiner Situation brauche.
„Lasst uns deshalb zuversichtlich vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten. Dort werden wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden, die uns helfen wird, wenn wir sie brauchen.“
Hebräer 4, 16
Im Sichtbaren hat sich noch nichts an der Krankensituation meines Babys geändert, aber in mir ist eine neue Kraft aufgebrochen.
Die Löwin in mir erhebt sich und kämpft um ihr Kleines.
Kühn proklamiere ich Gottes Wort über meinem Sohn, nicht mehr bettelnd oder verzweifelt, sondern mit neuer Kraft und Autorität.
Aus einer Haltung der Kühnheit, im Wissen, dass wir mit Gott immer im Triumphzug mitfahren.
„Doch ich danke Gott, der uns, die wir zu Christus gehören, immer in seinem Triumphzug mitführt.“
2. Korinther 2, 14
Diese Wahrheiten aus Gottes Wort helfen mir, aus einer Position des Sieges heraus zu beten und Fürbitte zu tun für mein Baby.
Nun bin ich wirklich gerüstet zum Kampf und habe das Schwert, Gottes Wort, in der Hand und klar vor Augen, wer ich bin.
Königstochter. Princess Warrior.
Unglaublich, was dieses Umdenken ausmacht!
Ja, die eigenen Gefühle verschleiern so oft die Sicht und lassen uns vergessen, was für eine wundervolle Identität wir haben. Ich mache mir neu bewusst, wer ich in Jesus bin.
Geliebte Königstochter. Prinzessin und Kämpferin.
Das gibt mir neue Kraft, eine neue Grundlage für meine Gebete. Ein so kleiner, aber so wichtiger Shift in den Gedanken! Das will ich mir merken für die nächste Situation, die mir emotional viel abverlangt.
Und diese kommt viel schneller als mir lieb ist: Meine dreijährige Tochter wird krank, gerade als sich mein Sohn erholt hat und ich mich auf entspanntere Tage und Nächte gefreut habe.
Ok, dann betrachte ich dies als ein neues Trainingsfeld für mich als Princess Warrior, nehme mein Vorrecht in Anspruch und erhebe mich als Tochter Gottes und komme mutig im Gebet vor seinen Thron.
In Jesus haben wir den Sieg, denn er hat ihn bereits am Kreuz für uns erlangt.
Danke, Jesus!
Und danke, liebe Freundin, für diesen wertvollen Reminder!
Hallo Deborah, zu deinem Beitrag habe ich eine Frage:
Warum sind wir als Christen Princess Warior? Was hat das mit Königskinder zu tun? Den Gedankensprung verstehe ich nicht so ganz vom Königskind zum Königskrieger?
lg Lena
Liebe Lena
Danke für deine interessante Frage. Gerne erkläre ich dir meinen Gedankengang.
Ja, als Kinder Gottes, Kinder des höchsten Königs, dürfen wir Königskinder sein. Wir gehören zu seinem Königreich, weil Christus in uns lebt und wir in ihm. Aber hier auf Erden sind wir noch nicht im Himmel. Hier versucht auch noch der Gegenspieler Gottes sein Reich zu bauen und Gottes Königskinder anzugreifen. Der Feind ist ein Dieb und Zerstörer (siehe Johannes 10:10). Er raubt Gesundheit, Freude, Finanzen, Leben, Hoffnung…. und zerstört Beziehungen, Wohlbefinden, Ehen, Familien, Menschen etc. Er greift ganz individuell an.
In diesen Situationen sind wir herausgefordert zu kämpfen. Gott hat aber in seiner Liebe für diesen Angriffsfall vorgesorgt und uns die Waffenrüstung gegeben (siehe Epheser 6:10-17). Nun liegt es an uns, sie anzuziehen zu unserem Schutz, aber auch das Schwert (Wort Gottes) zu ergreifen zum Kampf. Im Wissen, dass wir geliebte Königskinder und mit Jesus auf der Siegerseite sind, dürfen wir uns mutig erheben. Wir stehen nicht als irgendwelche Kämpferinnen auf zum Kampf, sondern als Königstöchter. Deshalb sind wir königliche Kämpferinnen. Princess Warrior. Prinzessin & Kämpferin.
Herzliche Grüsse an dich, du Königstochter!
Deborah
Liebe Deborah,
mit welchen Worten, Versen kämpfst du genau?
Z.B. als dein Kind krank war, welches Wort/e hat dir da geholfen?
Liebe Grüße
Rachel
Liebe Rachel
Gerne notiere ich dir hier einige meiner Lieblingsverheissungen zum Themenkreis „Gesundheit / Heilung“. Wenn ich sie beim Beten laut ausspreche (proklamiere), höre ich diese Wahrheiten aus Gottes Wort immer auch selber mit, was meinen Glauben enorm stärkt.
„Durch seine (=Jesus) Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53:5)
„Denn sie (= Gottes Worte) sind Leben dem, der sie findet und Gesundheit seinem ganzen Leib.“ (Sprüche 4:22)
„Für euch aber, die ihr meinen Namen achtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Strahlen werden Heilung bringen.“ (Maleachi 3:20)
„…so wird dein Licht aufleuchten wie die Morgenröte. Deine Heilung wird schnelle Fortschritte machen. Deine Gerechtigkeit geht dir dann voraus und die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach.“ (Jesaja 58:8)
„Er sprach nur ein Wort und sie wurden gesund. So bewahrte er sie vor dem sicheren Tod.“ (Psalm 107:20)
„Siehe, ich bringe ihnen Genesung und Heilung und ich werde sie heilen und ihnen Fülle von Frieden und Treue gewähren.“ (Jeremia 33:6)
Sehr oft formuliere ich die Verheissungen auch leicht um, damit sie ganz persönlich werden:
„Lieber…….., ich bete, dass es dir in jeder Hinsicht gut geht und dass dein Körper so gesund ist wie deine Seele.“ (nach 3. Johannes 2)
Ich wünsche dir viele glaubensstärkende Erfahrungen beim betenden Kämpfen!
Herzliche Segensgrüsse
Deborah
Danke Deborah!
Hoffe Dir und Deiner Familie geht es gut!
Glaubst Du, dass Jesus immer (sofort) heilt? Wenn ich manchmal bestimmte Verse über Heilung lese, dann denke ich, ok, Gott macht einen dann sofort gesund. Aber ich glaube, Er läßt Krankheiten auch mal länger zu. Wie z.B. bei Hiob oder Timotheus.
Ich schreibe Dir mal, wie ich es bisher im Krankheitsfalle gemacht habe, vielleicht interessiert es Dich.
Einer meiner Lieblingsverse steht in Römer 8 Vers 28:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“
Ich klammere mich dann an diesem Vers fest und sage zu Jesus: Ok, wenn Du das jetzt willst, mich krank sein lässest, dann geschehe Dein Wille, auch wenn es mir gar nicht gefällt.
Manchmal bin ich dann wieder (schnell) gesund. Manchmal auch nicht. Aber es ist immer wieder spannend zu sehen, was Jesus macht und zulässt.
Für mich besteht das Kämpfen dann darin, dass ich Jesus glaube/ vertraue, dass Jesus genau weiß, was los ist, warum, wofür, und wie lange, und dass ich geduldig ausharre, wenn ich nicht sofort gesund werde (und auch dankbar bin).
Natürlich ist das nicht immer einfach und ich denke, auch gerade bei dem eigenen Kind (und so einer schweren Sache wie Dein Sohn sie hatte) zu vertrauen und auszuharren ist schwer (zu lernen) (habe keine Kinder).
Jesus sei Dank, dass wir es mit Ihm/ durch Ihn lernen können!
Wünsche Dir und Deiner Familie den steten Aufblick zu Jesus und ein wachsendes Vertrauen zu Ihm!
Liebe Grüße
Rachel
PS: Sorry für meine so späte Rückantwort!
Liebe Rachel
Nun hat es bei mir auch etwas länger gedauert mit der Antwort. Danke, dass du deine interessanten Gedanken und Erfahrungen mit mir geteilt hast.
Ich glaube ganz fest, dass Jesus für uns am Kreuz Heilung erworben hat und dass alles, was gut und vollkommen ist, von Gott kommt (siehe Jakobus 1:17). Krankheit, Tod und Zerstörung sind weder gut noch vollkommen, deshalb können sie nicht von Gott kommen, sondern vom Gegenspieler, dem Feind. Da wir in einer gefallenen Welt leben, gibt es hier auch Krankheit. Aber wie wunderbar, wir haben einen Gott, der sich uns als Yahweh Rapha, der Gott, der dich heilt, vorstellt! Wie und auf welche Weise die Heilung kommt, ist Gott überlassen. Manchmal kommt sie sofort und manchmal ist lange Zeit nichts davon sichtbar.
Nur zu gerne hätte ich jeweils die sofortigen Heilungen! Gerade im Falle meines Baby Boys, der eine Veranlagung zu asthmatischer Bronchitis hat und in den vergangenen Monaten oft krank war, wünsche ich mir eine durchschlagende Heilung und bete dafür. Römer 8:28 ist auch einer meiner Lieblingsverse und ich staune immer wieder, wie wahr er ist! Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen…
Ja, wenn der Feind mit Krankheit, Not, Krise etc… zuschlägt, so dürfen wir wissen, dass auch diese Situationen uns zum Besten dienen müssen. Das ist eine Verheissung. Oftmals sehen wir das Ganze erst im Nachhinein klar. Es ist nie Gottes Wille, dass wir krank sind, doch er vermag das, was uns der Feind an Schaden zufügen will, so zu drehen und zu verwenden, dass es uns schlussendlich zum Besten dient.
In unserem Fall erlebe ich, wie Gott die Krankheitssituationen unseres Babys nutzt, um uns zu zeigen, wie er Gebete erhört und wie er uns mitten in der Krankheitssituation versorgt. Unsere dreijährige Tochter hat schon oft für ihren kleinen Bruder mitgebetet und durfte erleben, wie Gott ihre Gebete für eine gute Nacht mit ruhigem Schlaf oder ihr Gebet, dass sein Fieber sinkt, erhört hat: Das ist enorm glaubensstärkend für uns alle!
Ich wünsche dir auch viele Erfahrungen, die deinen Glauben und dein Vertrauen in JESUS stärken!
Herzliche Grüsse
Deborah
Hallo liebe Deborah,
schön, dass dir und deiner Familie der Vers in Römer auch so viel sagt!
Wie bezeichnest du es, wenn Not, Krankheit, Probleme uns treffen? Würdest du sagen, Gott lässt es zu? Aus dem und dem Grund. Es steckt ein Sinn dahinter. Er könnte ja auch einfach sagen: Krankheit ist nicht von Mir, also lasse Ich den Teufel erst gar nicht ran an Meine Leute.
Oder, wie du oben geschrieben hast, wir leben in einer gefallenen Welt, deshalb das alles? Obwohl das kein „ganzer“ Grund für mich ist 🙂 . Gott könnte ja …
VG
Rachel
Liebe Rachel
Das Antworten ist mir unters Eis geraten, bitte entschuldige!
Du stellst wichtige und tiefgreifende Fragen, worauf ich auch keine abschliessende Antwort habe. Ich habe mich entschieden, in Gottes Wort nach Antworten zu suchen und nicht selber zu interpretieren. Das bedeutet, dass ich auch mit unbeantworteten Fragen leben muss.
In der Bibel heisst es, dass alles, was gut und vollkommen ist, von Gott kommt (siehe Jakobus 1:17). Da Krankheit, Not und Probleme weder gut noch vollkommen sind, können sie nicht von Gott kommen, er kann jedoch daraus etwas Gutes machen, das uns zum Besten dient (siehe Römer 8:28).
Deine Frage nach Gottes Allmacht ist gut nachvollziehbar und berechtigt, denn wir haben nicht die volle Erkenntnis und sehen nicht alles, was Gott sieht. Im Buch Daniel gibt es einen interessanten Aspekt, wo Daniel lange für ein Anliegen gebetet hat und ein Engel die Antwort „bringen“ wollte. Dieser wurde jedoch von einer Gestalt des Bösen aufgehalten und in einen Kampf verwickelt und so hat sich das Überbringen der Antwort verzögert… Hier wird deutlich, dass im übernatürlichen Bereich noch so viel geschieht, was wir nicht sehen, was aber die Antwort auf unsere Gebete beeinflussen kann.
Und ja, wir sind nicht von dieser Welt, doch leben wir in dieser Welt, einer gefallenen Welt, wo das Böse regiert. Doch wie wunderbar, dass wir bereits wissen, wie die Geschichte ausgeht: Jesus hat Tod und Krankheit und alles Böse am Kreuz von Golgatha bereits besiegt und überwunden!
Falls du gerne liest und dich weiter mit diesem Thema auseinandersetzt, kann ich dir das folgenden Buch von Jessica Kelley herzlich empfehlen:
„Lord Willing? – Wrestling with God’s Role in my Child’s Death“
Hier geht es genau um solche Fragen. Als Mutter eines todkranken Kindes fragt sich Jessica Kelley, welche Rolle Gott dabei spielt, ob er dieses Leiden einfach zugelassen oder sogar orchestriert hat, um der Familie etwas zu lernen. Es ist sehr eindrücklich und regt zum Nachdenken an.
Herzliche Grüsse
Deborah
Liebe Deborah,
vielen Dank für Deine Antworten!
Ja, vieles verstehen wir einfach (noch) nicht. Ich denke, vieles oder manches verstehen wir erst, wenn die Zeit reif dafür ist; bis dahin sollen wir einfach vertrauen.
„wie wunderbar, dass wir bereits wissen, wie die Geschichte ausgeht“ – ja, das stimmt!
Danke für Deinen Buchtipp!
Viele Grüsse
Rachel