Weihnachten ohne Geschenke?!
Immer mal wieder kommt auch in meiner Familie jemand auf die glorreiche Idee, dass man das mit den Geschenken doch auch sein lassen könnte.
„Wir schenken uns dieses Jahr mal nichts.“
Dieser Satz löst in mir tiefstes Bedauern und Mitleid aus. Pure Hoffnungslosigkeit schwingt bei diesen Worten mit. Eine entsetzliche Vorstellung, gerade an Weihnachten!
Ja, ich liieeebe Geschenke!!
Ich liebe es beschenkt zu werden und ich liebe es zu schenken.
Und wenn du jetzt zu der Kategorie gehörst, die das Ganze mit den Geschenken total nervig und überflüssig findet, dann lass mich dir mal erklären, warum ich Schenken und Beschenkt werden so liebe.
Es gibt dabei nämlich ein paar wichtige Dinge zu beachten:
Beschenkt werden
Du darfst Geschenke einfach annehmen und danke sagen.
Du musst dich nicht verpflichtet fühlen, etwas zurück zu schenken.
Du darfst dich über dein Geschenk sowas von freuen!!
(Das klappt am besten, wenn der Schenker auch ein paar Punkte beachtet, siehe unten 😉 )
Wenn ich beschenkt werde, reagiere ich mit Freude und Dankbarkeit.
Das ist übrigens ein Punkt, den ich unseren Kindern sehr bewusst ‚beigebracht‘ habe. Dass man sich entscheidet, sich über ein Geschenk zu freuen und dankbar zu sein, auch wenn man sich vielleicht etwas anderes gewünscht oder erwartet hätte.
Schenken
Ich schenke, ohne etwas zurück zu erwarten.
Es ist ok, wenn du mir nichts schenkst.
Ich will dir eine Freude machen!
Wenn ich schenke, freue ich mich mit dir und bin dankbar, dass ich dir eine Freude machen kann!
Deswegen ist es auch ‚wichtig‘, dass du auf dein Geschenk mit Freude reagierst, damit ich mich mitfreuen kann! 😉
Ihr seht, es geht mir eigentlich um Freude & Dankbarkeit!
Und jetzt das Wichtigste:
DAS Geschenk
- Ein Geschenk ist es erst dann, wenn auch Geschenkpapier außenrum ist!!
Eine meiner Schwestern will immer ihre Liebe schenken. Das ist ok für mich, solange diese Liebe in Geschenkpapier eingepackt ist! 😉 - Der materielle Wert spielt keine Rolle.
Eine andere meiner Schwestern (ich hab vier davon) hat als sie klein war mal eine leere Klopapierrolle in Geschenkpapier verpackt und verschenkt. Ihr seht, es muss nicht teuer sein, aber die Verpackung ist wichtig… ha, ha… - Gedankenlos schenken ist fast schlimmer als Garnichts schenken.
Wobei ich da immer noch hin und hergerissen bin… Ein Geschenk ist immerhin ein Geschenk. Aber mich über so eine vorgefertigte Duschgelpackung aus der Drogerie zu freuen, fällt mir schon schwer. Außer es ist eine Geschichte dabei…
…das sind nämlich die schönsten Geschenke: die, bei denen man sich was dazu gedacht hat:
Ich weiß, dass du das so gern magst.
Ich dachte, das gefällt dir, weil…
Das hab ich gesehen und musste sofort an dich denken!
Das bist du mir wert.
Wenn du mal wieder…, dann kannst du das brauchen!
Ich weiß, dass du dir das so sehr wünschst!
In meiner Familie beschenken wir uns so mit den verschiedensten Dingen: Süßigkeiten, Duschgel, Nagellack, Bücher, Socken, Tassen, Bananen,…
Und meistens gibt es zu allem eine kleine Geschichte:
Die Süßigkeiten, die du dir selber nicht kaufst, weil sie dir im Alltag zu teuer sind.
Das etwas bessere Duschgel.
Der Nagellack, der genau DEINE Farbe hat!
Das Buch, das du dir unbedingt gewünscht hast.
Die Socken, weil du immer so kalte Füße hast.
Die Tasse, die ich in einem Laden in London für dich gefunden habe.
Die Bananen, weil du die so gern isst und mir nichts anderes eingefallen ist… 😉
Natürlich alles eingepackt in Geschenkpapier, das dann unter aller Augen abgerissen wird.
Und mit lauter Freude und Dankbarkeit wird es in Empfang genommen
das Geschenk, das dir sagt, du bist
Weißt du schon, was du dieses Jahr verschenkst?!
Falls ihr jetzt denkt, ich wäre die perfekte Schenkerin, muss ich euch aber leider enttäuschen. Oft fällt mir erst viel zu spät ein, dass jemand Geburtstag hatte. Nicht alles, was ich verschenke, hat tatsächlich einen tieferen Sinn oder eine Geschichte, manches ist auch einfach nur schön.
Und für manche Menschen fällt mir manchmal einfach nichts besonderes ein. 🙁 Was nichts damit zu tun hat, wie gern ich sie mag!
Liebe Antschana – du machst richtig Lust, zu schenken. Danke für deinen Post, der mir jetzt gerade die Mittagspause versüsst. Eines der wertvollsten Geschenke der letzten Zeit war eine Mitfahrerin, die 350km am Stück fuhr, als sei es nichts Besonderes. Und die daneben noch Zeit hatte, ihr Herz zu teilen, zu lachen und zu sein. Alles verpackt in einen Peugeot 807. Sei feste umarmt!! Herzliche Grüsse, Sonja
Oh liebste Sonja, da fehlen mir die Worte… dafür hast du mein Herz!!
Hach, das kommt ja gerade zur richtigen Zeit. Gestern sagte ich noch: „Mir geht die Schenkerei auf den Geist, weil es so viele sind, die da zu besorgen sind und mich die Masse schon schreckt“ Und es fällt mir wirklich schwer, mich über lieblose Geschenke zu freuen. Aber du hast ja recht- eigentlich sind Geschenke etwas feines und über die mit Geschichte freue ich mich ja auch am allermeisten. Aber manchmal verausgabe ich mich vor Weihnachten auch ein wenig, in dem Bemühen für alle etwas persönliches mit Liebe zu gestalten und zu finden. Mit deinem Text kehrt die Lust wieder ein wenig zurück. Hab es schön, mit deinen Lieben und sei lieb gegrüßt
Sandra
Ach, das freut mich aber sehr, wenn du wieder ein bisschen Freude fürs Schenken bekommen hast!! Die Menge ist auch bei uns immer ein bisschen überwältigend. 😉 Aber zum Glück gibt es Dinge, über die sich die Beschenkten immer wieder freuen, wie eine bestimmte Teesorte oder das geliebte Duschgel… und ich muss nicht jedes Jahr das Rad neu erfinden. Das gilt besonders für meine Schwestern mit Familien. Für unsre eigenen Kinder ist mein Mann der Spezialist, der die Herzenswünsche der Kinder kennt wie kein anderer und zudem noch die wertvolle Gabe besitzt, diese Dinge dann auch noch zu besorgen!! Und ich für meinen Teil freu mich auch besonders, wenn man einfach was von meiner Wunschliste schenkt! ‚Du hast meine Wunschliste gelesen‘ finde ich auch eine schöne Geschichte! 😉
Liebe Antschana, bei mir ist das ja an Heiligabend so: ich krieg früh morgens schon Geschenke, die auch alle sofort auspacken darf. Das ist richtig Klasse! Aber am Abend, wenn alle auspacken dürfen, bin ich meistens die Letzte, die ihre Geschenke auswickelt.
Warum? Es rührt mich immer zu Tränen, zu sehen, wie die anderen sich über ihre Päckchen freuen und ich bin so gespannt, ob und wie sehr sie sich freuen, dass die Gaben, auf denen mein Name steht, ein bisschen in den Hintergrund rücken. Ausserdem hatte ich ja schon davor meinen Spass…
Zwei in einem, du hast einfach den besondersten Tag!! So schön, dass du dich doppelt über eigene und so viel mehr noch über die Geschenke der anderen freuen kannst!! <3
Antschana, du hast so recht! Manchmal bin ich so einfallslos und möchte aber gern was verschenken. Dann sollte ich wohl mal so drüber denken wie du es sagst: Ich schenke dir weil….. 🙂 Danke fuer deinen Blogbeitrag <3
So gerne, liebe Katharina!! Man muss sich ja auch nicht immer das Hirn zermartern, manchmal sind ganz einfache Dinge auch die Schönsten!! Viel Freude beim Schenken und Beschenkt werden!! <3
Ich stimme voll zu und mir geht es wie dir: Ich liebe Geschenke! Sowohl sie zu bekommen als auch andere damit zu erfreuen. Es ist ein Teil von Beziehungspflege und deshalb so unglaublich wichtig. Ich will auch wieder lernen und mir vornehmen, Geschenke besorgen als Freude zu sehen und nicht als Aufgabe oder gar Stressfaktor. Am meisten freue ich mich dann, wenn ich ein total passendes Geschenk für jemanden gefunden habe, mit dem der andere überhaupt nicht rechnet und sich gleichzeitig total freut! Und während ich das schreibe, denke ich an Gott, dem es genau so geht. 🙂
Oh ja, das stimmt, solch passende Geschenke sind die größte Freude. Und sich von Gott beschenken lassen sowieso!! Wünsche dir frohe Weihnachten!! 🙂
Danke, das wünsche ich dir auch!