Wenn wir als Großfamilie im Sommer Urlaub machen, dann ist das das Highlight des Jahres: 6 Erwachsene, 9 Kinder und ein Hund verbringen eine gemeinsame Woche an der Nordsee. Die Vorfreude ist riesig. Wochen vorher planen die Kinder schon, was wir gemeinsam machen wollen: schwimmen, Sandburgen bauen, Eis essen, lange Strandspaziergänge…..
Die junge Generation ist schon eine Woche da, wenn Omi und Opi kommen. Omi und Opi bleiben dann noch etwas länger – alleine – um sich von den wunderbaren, turbulenten Tagen zu erholen.
Zwei Tage, bevor die jungen Familien abfahren, sind alle traurig. Oder doch nicht?
Ich höre Sätze wie: „Oh, wie freue ich mich auf mein eigenes Bett!“ oder
„Zu Hause habe ich endlich wieder ALLE meine Spielsachen!“
So schön der Urlaub auch war, alle reisen mit einer frohen Sehnsucht wieder ab.
NACH HAUSE….
Wir gehen los, um wieder heimzukehren.
Wir gehen spazieren, einkaufen, aus – egal, wie lange wir weg sind, Heimkehren ist etwas so Selbstverständliches, und trotzdem….
Grade in dieser Jahreszeit ist das Nachhause kommen etwas sehr Schönes.
Mein bester Ehemann liebt es, vor Weihnachten das Haus zu illuminieren. Über unserem Balkon hängt ein großer Herrenhuter Stern, an Balkon- und Treppengeländer und an der Haustüre eine Lichterkette, auf der Terrasse ein Lichterbaum….
Er arbeitet die Woche über in Bielefeld, 300 km weit weg von Zuhause und er freut sich so sehr , nach einer anstrengenden Woche am Freitagabend heimzukommen und mit diesen Lichter empfangen zu werden. Das fühlt sich gut an.
Unser ZUHAUSE ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf!
Zu Hause ist ein besonderer Ort.
Hier können wir ganz wir selbst sein, es gestalten wie wir wollen, grüne Tapete und moderne Schränke oder Omas Erbstücke und Rosentischdecke…
Hier ist alles erlaubt, weil WIR uns wohlfühlen müssen!
Ob Chaos herrscht oder pingelige Ordnung, das geht nur uns etwas an. Ich erinnere mich, dass ich – wenn sich die Schwiegermutter ankündigte – immer die ganze Wohnung geputzt und aufgeräumt habe. Ich wollte gut dastehen! Sobald sie weg war, habe ich tief ausgeatmet und alles durfte wieder so werden wie vorher.
In den 80er Jahren entwickelte sich der Begriff „Cocooning“(Verpuppen). In schwierigen Zeiten zieht sich der Mensch in seine eigenen 4 Wände zurück, die ihm Sicherheit und Geborgenheit bieten. Viel älter ist das geflügelte Wort in England „my home is my castle“.
Wir brauchen das, einen Rückzugsort, einen Ort, der sich unseren Bedürfnissen anpasst. Das macht ihn so besonders für uns.
Wie genau waren im alten Testament die Anweisungen Gottes für den Tempelbau. Gott hatte eine präzise Vorstellung von seiner Wohnung. Wie edel und kostbar war die Ausstattung, alles entsprach seinem göttlichen Wesen. Gott wollte darin WOHNEN. Es sollte eine Begegnungsstätte sein. Die Priester durften hier Gott begegnen.
Aha…Der Raum, die Wohnung, das Haus, ist also nur die Hälfte des Ganzen?
Es braucht eine PERSON, die das Zuhause mit Leben erfüllt.
Wenn mein Mann nach Hause kommt wird er herzlich willkommen geheißen. Da sind die Lichter, die Wärme, der vertraute Geruch, aber eben auch seine Frau und sein Hund (die Willkommenszeremonie des Hundes ist mehr als überschwänglich).
Weihnachten feiern hat die Qualität von NACH HAUSE KOMMEN.
Eltern erwarten ihre Kinder, Kinder die Eltern, Großeltern die Enkel….Familien kommen zusammen, um zu feiern, Geschenke auszutauschen, gut- und zu viel – zu essen, sich zu umarmen, die Feiertage zu genießen.
Wir feiern Jesu Geburt, Jesus, der uns erlöst hat, der sich einladen lässt, um jeden Raum zu füllen, der in unserem Herzen Wohnung nehmen darf, dessen Heiliger Geist die Atmosphäre um uns herum flutet…
Das wahre Zuhause, nicht nur im hier und jetzt, sondern mit dem Versprechen, im Himmel Wohnungen für uns vorzubereiten. Das was wir hier mit IHM erleben, ist nur ein Vorgeschmack auf das, was kommt.
Bei Ihm finden wir den Ort, an dem wir sein dürfen, wie wir sind, seine Liebe ist wie ein warmes Kaminfeuer, eingehüllt in die kuschelige Decke seiner Gegenwart, mit Bildern voller Wunder in unserer Erinnerung, mit Nahrung seines Wortes, ewiges Wohnrecht… eben ZUHAUSE.
Denn auf dieser Erde gibt es keine Stadt, in der wir für immer zu Hause sein können.
Sehnsüchtig warten wir auf die Stadt, die im Himmel für uns erbaut ist.
Heb. 13, 14
Frohe Weihnachten!
Kommt gut nach Hause!
Tina meint
Was für ein schöner Post!
Hört sich so schön verbunden und familiär an!
Gesegnete Tage wünsche ich Dir/ Euch 🙂
Tina
PS: Bielefeld ist nah dran bei mir 🙂 Der Altstadtweihnachtsmarkt ist seeeehr schön, da musst Du vielleicht mal mit DEinem Mann mitfahren 🙂
Rena meint
Ja, liebe Tina, mein Mann hat vom Bielefelder Weihnachtsmarkt geschwärmt, kommt auf die To-do-Liste für nächstes Jahr!