Mein Vertrauensbrief
Verfasst während dem Aufenthalt in der Kinderklinik mit meinem neugeborenen Sohn.
Ich hatte mich immer mal wieder im Verdacht einen Schön-Wetter-Glauben zu haben.
Ich bin sehr glücklich mit Jesus. Ohne ihn wöllte ich keinen Tag über diese Erde stolpern. Ich verdanke ihm mein Leben und wenn mir etwas widerfährt, dass mich glücklich macht, bekommt er den Dank. Wenn mir etwas fehlt, frag ich ihn um Rat. Wenn mir etwas wichtig und notwendig erscheint, lieg ich ihm in den Ohren. Fühle mich eng verbunden mit ihm, wie zwei Farben die ineinander verlaufen. Untrennbar vermischt.
Aber oweh, wenns schattig wird, wenns richtig weh tut. Mir oder Menschen in denen ein Teil meines Herzens zu Hause ist. Dann schieben sich dunkle Sorgen-Wolken vor meine göttliche Sonne. Ich runzle die Stirn, kann nicht mehr gut sehen, nicht erkennen. Ein Korsett aus Angst und Schmerz schnürt sich um mein sonst so fröhliches Herz und ich schaue verwirrt Richtung Jesus. Da wo ich ihn zuletzt sah und spürte und fange an zu fragen, zu jammern. Schimpfe mit ihm und irgendwann bleibt mir vor Schmerz sogar die Anklage im Hals stecken. Komme mir beraubt und betrogen ums Glück vor. Was bedeutet es, dass du mein „Schutz & Schild“ bist, mir steckt ein brennender Pfeil in der Brust. Alles gerät scheinbar ins Wanken. Ziehe kurz in Erwägung die ganze Sache mit Gott und Glauben über Bord zu werfen, weiß aber genau, dass mir das unmöglich ist.
Und während ich mich in meinem Schmerz und meinen Zweifeln wälze und immer schwerer werde, trifft mich ein Wort so wie ein Lichtstrahl in eine dunkle Höhle bricht:
„Versuche auf alles was dir im Leben passiert zu sagen:
Jesus ich vertraue dir.
Dann verliert die Angst die Macht über dich“ (Sara Young)
Vertrauen. Wie eine Schneckenpost schleicht das Wort durch meine Gedanken. Ja, Vertrauen ist mehr als ein Fürwahrhalten von Glaubensaussagen, wie z.B. „Gott ist da“. Vertrauen ist sich an dieses Wort mit seinem Leben in allen Umständen zu hängen. In Beziehung zu bleiben. Ich spüre, dass ist meine Chance die Lasten zu erleichtern und wieder etwas Boden unter die Füße zu bekommen.
Vieles verstehe ich nicht. Doch ich will nicht von dir lassen mein Gott. Ohne dich bin ich ganz verloren.
Ich lasse los von meiner schreienden Anklage.
Ich lasse los vom gefühlten Recht auf Antwort.
Ich lasse dich stehen in deiner Unfassbarkeit und sehe ein, dass du nicht in meine Hosentasche passt… und auch nicht in mein Denken.
Ich entscheide ich mich dir zu vertrauen.
Mein Herz häng ich neu an dich.
Ich spüre wie er mir begegnet, wie sich in mir die Herzenssonne erhellt, obwohl die Umstände das gleiche Gesicht zeigen. Es kommt mir fast mystisch vor, dieses Geheimnis des Seelenfriedens. Ich spüre seine Nähe. Der Schmerz ist noch da, aber er hat seinen eisernen Griff verloren.
Fühle mich gesehen und geliebt.
Danke!
Ihre Kommentareingaben werden zwecks Anti-Spam-Prüfung an den Dienst Akismet gesendet. Weitere Informationen und Hinweise zum Widerrufsrecht finden sich in der Datenschutzerklärung.
Wir nutzen die eingegebene E-Mailadresse zum Bezug von Profilbildern bei dem Dienst Gravatar. Weitere Informationen und Hinweise zum Widerrufsrecht finden sich in der Datenschutzerklärung.