„Mamaaa,kannst du für mamaabba einen Artikel schreiben? Nichts deprimierendes und irgendwas mit Jesus.“
„Ok, keine depri Geschichte und irgendwas mit Jesus.“
Keine depri Geschichte, irgendwas mit Jesus, aber was??
Der noch nicht richtig in Fahrt gekommene Schreibfluss stockt. Ich schaue mir bereits vorhandene Artikel an, verschiebe das Schreiben von Tag zu Tag (heute Abgabetermin!) und komme dann zu dem zurück,
was ich schon lange mal den ganzen jungen, oder nicht ganz so jungen Müttern sagen wollte:
Es kommt der Tag, wo alle aus dem Haus sind.
Ruhe kehrt ein,
die Sachen bleiben da liegen, wo man sie selber hin legte,
keiner muß auf´s Klo, wenn man gerade gemütlich in der Badewanne liegt,
die lackierten Fingernägel können trocknen ohne dass Mama vorher irgend jemand auffangen oder anderweitige Rettungsaktionen starten muß.
Kein Geschrei mehr „….der hat aber angefangen…“, usw. usw..
Dieser tägliche Trott, Kinder früh fertig machen für Schule und Kindergarten, einkaufen, einen sich ständig füllenden und nie leer werdenden Wäscheberg abtragen (besonders Teenager finden es leichter ihre Klamotten in den Wäschekorb zu schmeißen, als zusammen zu legen und in den Schrank zu räumen).
Putzen und aufräumen, was oft schon ein paar Stunden später kaum mehr zu sehen ist.
24 Stunden Bereitschaftsdienst auch bei eigenem Unwohlsein, nicht nur wenn die Kinder krank sind.
Kein Urlaub, keine Bezahlung, das Elterngeld hört ja auch schon auf, lange, lange bevor die Kinder aus dem Haus gehen. Die Rente die angerechnet wird für die Erziehungszeiten ist wohl eher symbolisch zu verstehen, weil sie in keinem Verhältnis zu der geleisteten Arbeit steht.
Es fängt alles so harmlos an, man ist verliebt, verlobt, verheiratet. Der Wunsch nach Kindern und Familie kommt. Ich denke der Verstand ist hormonell ausgeschaltet, denn wenn man vorher wüßte wie weh Müdigkeit tut und chronischer Schlafmangel und alles andere, würde man keine Kinder bekommen.
Aber das ist gut so,
das Leben muß weitergehen und es ist trotz allem schön Kinder zu haben.
Ich wollte schon schreiben, dass ich es nie bereut habe Kinder zu haben, aber das wäre gelogen.
Es gab Zeiten da wünschte ich, dieser Kelch wäre an mir vorüber gegangen.
Was ich mit alldem sagen will ist, dass ihr Mütter unglaubliches leistet und es gehört auch gerade in unserer Zeit viel Idealismus dazu sich selber um seine Kinder zu kümmern.
Es gibt wenig Anerkennung, dazu noch der gängige Spruch
„Ach, du arbeitest nicht, du bist daheim“. Und das ist einfach nur gemein. (Reimt sich sogar).
Möchte jetzt nicht den Eindruck hinterlassen, dass es nur Arbeit und Anstrengung mit Kindern ist, es soll kein depri Artikel werden. 😉
Jede Mutter kennt ja auch schöne Momente. Ich hab sie alle immer so geliebt, wenn sie abends brav, friedlich, zuckersüß im Bett lagen und schliefen…
Sich erschöpft zu fühlen und keine Lust mehr zu haben ist normal,
ihr gebt euer ganzes Leben, aber es ist nicht umsonst.
Was ihr sät, das werdet ihr ernten. HALTET DURCH.
3 Jahre nachdem ich schon ohne Kinder lebte, kam es mir. „Du lebst schon 3 Jahre ohne Kinder“!
Das war mir noch gar nicht so bewußt, weil ich so durchdrungen war von Mutter sein. Es steckte in jeder Pore und bis tief ins innerste Gebein.
Und jetzt sehe ich meine Töchter und Enkelkinder, die ich abknutschen kann und dann geh ich heim, leg mich abends ins Bett und schlaf aus.
Trotz aller meiner Fehler und Unzulänglichkeiten, weiß ich, dass meine Kinder mich lieben und das ist unglaublich schön. Unbezahlbar.
Danke Jesus
Ich heiße Birgit, bin Mutter von 5 Töchtern, Oma von fast 10 Enkeln, gelernte Schneiderin, ansonsten Lebenskünstlerin.
Lese, schreibe, reise und male viel.
Jesus ist der Beste.
Anett meint
Liebe Birgit,
danke für deinen Artikel … und wie schön, dass du ehrlich und hoffnungsvoll bist – mich hast Du jedenfalls sehr ermutigt.
Viele Grüße – Anett
Birgit meint
danke, freut mich, dass er dir geholfen hat
liebe Grüße
Birgit
Glaube-Hoffnung-Liebe meint
Danke für diesen tollen Beitrag
familienlebenmitgott meint
Manchmal freue ich mich schon auf´s Omasein… nur hoffentlich noch nicht so bald 😉 Danke für die ehrlichen Worte, liebe Grüße, Martha
Renate Schnarr meint
Wie schön, dass Du hier schreibst! Und Du bist ehrlich und authentisch…liebe Birgit, viel Erfolg weiterhin!