Gott ist uns nah.
Hautnah.
Unsichtbar und doch erfahrbar.
Wie das Licht, das mich in unsichtbaren Strahlen erreicht und meine Umgebung erhellt.
Wie der Wind, der mir durch die Haare weht und nach Sommer riecht.
Ich gewöhne mir an, Seine Gegenwart immer mehr in meinem Alltag aufstrahlen zu lassen. Mich zu erinnern. Mir bewusst zu machen. Mich darin zu bewegen.
Gott ist mir nah.
Es ist so tröstlich. So ermutigend. Aufregend. So erhebend. Belebend. Entspannend.
Jesus ist an meiner Seite.
Ich suche mir Verbündete, die für die unsichtbare Welt noch nicht so stumpf geworden sind wie ich. Neugierig frage ich meinen zweijährigen Sohn, ob er vielleicht einen Engel sieht? Er zeigt dabei oft auf Türen und Fenster. Und das tut er zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Räumen. Das find ich spannend, denn in anderen Erzählungen von Menschen, die Engel gesehen haben, waren sie manchmal auch in Türen oder Fenstern zu sehen. Ja warum nicht. Ich glaube, dass das wahr sein kann.
Auch von meinen Töchtern erfahre ich immer wieder erfrischende geistliche Wahrheiten.
„Mama, Jesus hat zu mir gesagt, dass ich eine Prinzessin bin und dass ich eine unsichtbare Krone aufhabe.“
Wow, dachte ich, ja mein Kind, dass ist eine Herzenswahrheit, behalte sie.
Als wir meiner Mutter neulich eine Geburtstagskarte schrieben, diktierte meine vierjährige Tochter mir: “ Jesus hat dich lieb. Jesus schenkt dir Kraft, wenn du eine Pause machst. Die Engel helfen dir, die haben viel Zeit.“ Meine Mama war sehr berührt. Die Karte hängt jetzt in der Küche.
Als für die kleine Tochter meiner Freundin eine OP anstand, war meine Freundin sehr nervös. Die beiden beteten zusammen und ihre Tochter betete:
„Gott ich vertraue dir, aber ich brauche noch ein bisschen Anlauf.“
Dann lachte sie und meinte „Ich weiß gar nicht, warum ich das gesagt hab.“ Ich glaube, Gott hat es ihr in den Mund gelegt für die Ohren ihrer Mama. Vielleicht wollte er ihr sagen, dass es ok ist, etwas Anlauf zu brauchen, um Ihm zu vertrauen. Ich finde es auf jeden Fall ok, denn ich bin auch ein Meister im Anlauf nehmen.
Letztens war ich mit meinen Töchtern auf einem großen katholischen Gottesdienst unter freiem Himmel. Besondere Atmosphäre, viele betende und suchende Menschen. Da raunt es mir ins Ohr:
„Mama, guck mal ein Engel.“
Aufgeregt frage ich: „Wo? Wo denn?“ „Davorne…“ Mein Blick schweift suchend in die Richtung, welche die kleine Hand mir zeigt. Etwas enttäuscht entdecke ich eine ganze Reihe von „Engeln“ im Altarraum. Männer in weisen langen Gewändern… Aber wer weiß, vielleicht hat sich unter die katholischen Geistlichen auch ein Engel gemischt.
Ich bin ein großer Freund der Phantasie, ich glaube, dass sie gottgegeben ist und eine Gabe, die wir auch im geistlichen Bereich einbringen dürfen, wenn nicht sogar dringend brauchen.
Nicht umsonst haben Kinder einen viel einfacheren Zugang zum Glauben als die großen kopflastigen Verwachsenen =) Kinder sind Meister der Phantasie und an etwas zu glauben, dass sie nicht sehen oder auf einer inneren Leinwand Bilder zu malen, fällt ihnen leicht. Gott will unsere innere Leinwand auch nutzen, um Bilder für uns zu malen. Zum Beispiel das Bild für meine Tochter, von der Prinzessin mit der unsichtbaren Krone. Ich genieße (viel zu selten) Zeiten der Ruhe, wo ich meine Leinwand abstaube und Gott einlade, zu mir zu reden in Worten oder eben in Bildern.
Ja, ich glaube an die unsichtbare Wirklichkeit, die uns umgibt, daher halte ich mich nicht lange mit Zweifeln auf, wenn meine Kinder mir etwas davon erzählen. Ich lasse mich viel lieber ermutigen.
Sich bewusst zu werden, dass ich mich in Gottes Gegenwart bewege, ist so tröstlich. So ermutigend. Aufregend. So erhebend. Belebend. Entspannend.
Beate Jung meint
Sehr schön zu lesen, voll erfrischend und anregend,wir können uns gar nicht oft genug ermutigen!!!
die Mama
Luisa Seider meint
Toller Inhalt, sehr schön verpackt!