Wusstet ihr, dass Kängurubabys mit einer Länge von etwa 2 cm und einem Gewicht von ca. 1 Gramm geboren werden?
Dann klettert das Kängurubaby vom Geburtskanal in die Bauchtasche seiner Mama, sucht sich dort eine Zitze, saugt sich an ihr fest und lässt sie 70 Tage nicht mehr los!
Unser 3. Kind ist so ein „Kängurubaby“.
Nein, nicht dass es mit 2 cm Größe oder 1 Gramm Gewicht auf die Welt gekommen ist, aber der Rest stimmt so.
Von Geburt an verweigerte der kleine Mann jeden Schnuller, ja er würgte regelrecht.
Wozu ein Schnuller, wenn man an Mama’s Brust „das Original“ nuckeln kann (am liebsten pausenlos)?
Auch das Liegen im Kinderwagen war von Anfang an überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Wozu auch, wenn man bei Mama im „Beutel“ (= Tragetuch) abhängen kann?
Ja, mein Kleiner hängt an mir! Liebevoll nenne ich ihn meinen kleinen „Anhänger“.
Wie gut, dass er der Dritte ist, und ich entspannt damit umgehen kann. Ja, es sogar genieße, wohl wissend, dass auch diese Tage gezählt sind.
Inzwischen ist er ein Jahr alt und etwas selbstständiger (wenn auch immer noch viel auf meinem Arm….). Aber besonders in seinen ersten 4-5 Lebensmonaten forderte er meine Nähe regelrecht ein, vorzugsweise an der Brust.
Ich bin so froh, dass ich mir in der Zeit vor den Kindern ein solides Bibelwissen aneignen konnte, ein solides Fundament.
Denn in der aktiven Kinderphase komme ich viel zu selten zum Bibellesen oder schlafe schon nach wenigen Versen ein.
Ich bin dankbar für die Zusage Gottes (Jer. 31,33):
„Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben“ (nicht auf steinerne Tafeln).
Da ist ein Schatz in meinem Herzen und der heilige Geist macht ihn lebendig, während der bloße Buchstabe tötet (vgl. 2. Kor. 3,6).
Und der heilige Geist nutzt seine Chance, wenn mich mein Kleiner mal wieder an der Brust ausknockt von meinen alltäglichen Arbeiten. Ja, mehr noch, er benutzt die Eigenarten meines Babys sogar, um zu mir zu sprechen.
Und so werde ich mit meinem kleinen „Anhänger“ an die Bibelstelle aus dem Psalm 91 erinnert:
„Gott selber sagt: Er hängt an mir mit seiner ganzen Liebe (…)“ – ich habe Gelegenheit, darüber nachzudenken, das in meinem Leben zu reflektieren und Jesus zu fragen, wie es bei mir aussieht.
Hänge ich so an Gott wie mein Baby an mir?
Denn die Verheißung, die darauf folgt, ist großartig:
(…), darum werde ich ihn bewahren.
Weil er mich kennt und ehrt, werde ich ihn in Sicherheit bringen.
Wenn er mich ruft, dann antworte ich.
Wenn er in Not ist, bin ich bei ihm; ich hole ihn heraus und bringe ihn zu Ehren.
Ich gebe ihm ein langes, erfülltes Leben; er wird die Hilfe erfahren, auf die er wartet.
In Lukas 18, 1-8 erzählt Jesus das Gleichnis von einer bittenden Witwe. Sie kommt jeden Tag zum Richter und liegt ihm damit in den Ohren, dass er ihr Recht verschaffe. Ja, es heißt sogar, dass sie ihn regelrecht nervt. –
Oh ja, mein Kleiner fordert so viel Nähe, dass es mir manchmal zu viel wird. Jesu Gleichnis wird für mich lebendig. – Jesus ermutigt seine Zuhörer, Gott auf diese Art und Weise zu bitten.
Na dann, Gott, okay, ich nehm dich beim Wort….
Im Alten Testament gibt es eine Begebenheit, bei der Jakob nachts mit einem Engel ringt.
Als der Tag anbricht und der Engel ihn verlassen möchte, hält er ihn fest und sagt:
„Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich.“ – auch das kommt mir bekannt vor. Wenn ich mein Baby auf der Spieldecke absetzen möchte, klammert er sich panisch an meine Kleidung, als würde ich ihm die Lebensgrundlage entziehen.
Ich weiß nicht, ob dein Leben aktuell in geraden Bahnen verläuft und die Sonne scheint, dann passt dieser Text heute wahrscheinlich nicht für dich (sorry, für die 2 Minuten, die dich das Lesen bis hierher gekostet hat).
Vielleicht ist da aber eine Not in deinem Leben, die dich tagtäglich begleitet, und du brauchst Gottes Eingreifen.
Dann möchte ich dich und mich ermutigen, dass wir uns an Gott hängen, uns an ihn klammern, uns „festsaugen“ und ihn nicht loslassen bis er uns Recht verschafft, uns segnet und wir seine Verheißungen für uns als seine Kinder erleben können.
Mein „Känguru-Baby“ erinnert mich jeden Tag daran!
Und für jede Lebenslage, insbesondere auch für das Aushalten von Widrigkeiten gilt:
„Gott nah zu sein, ist mein Glück.“
Psalm 73, 28
rausausderaffenfalle meint
Danke! <3
Elisabeth Höfer meint
Ein sehr ermutigender Beitrag. Liebe Grüße Elisabeth
luisaseider meint
Freut mich 🙂