An diesen Ostertagen habe ich darüber nachgedacht, in welchem Gefühlschaos sich die Jünger und Jüngerinnen Jesu damals befanden, als Jesus vor ihren Augen gekreuzigt , getötet und ins Grab gelegt wurde.
Als Jesus auf dem Esel in Jerusalem einzog, war ihre Welt noch in Ordnung – ein wahrer Triumphzug: „Hosianna, gelobt sei, der da kommt…“
Dann folgte das letzte Abendmahl und die Jünger verstanden die Andeutungen Jesu nicht.
Im Garten Gethsemane schliefen Petrus, Jakobus und Johannes ein, als Jesus seinen schwersten Gebetskampf durchlitt.
Bei seiner Gefangennahme waren sie noch kämpferisch, sie wollten es mit Waffengewalt verhindern.
Aber der Gang der Geschichte war nicht zu verhindern.
Jetzt machte sich Angst breit.
Waren sie als Anhänger nicht auch in Gefahr? Petrus verleugnete Jesus, die Jünger hatten jetzt Angst um ihr Leben.
Jesus wurde verurteilt, misshandelt und gekreuzigt….in der Öffentlichkeit, da muss es vorbei gewesen sein mit all den Träumen, die die Jünger von ihrer Zukunft hatten.
Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Zukunftsangst macht sich breit. Der Tod Jesu und die Grablegung…alles vorbei, aus die Maus, kein Weg aus dem Dilemma zu sehen!
Die Frauen – traurig, aber praktisch denkend – kamen am Morgen nach der Grablegung mit Ölen und Salben zurück, um den Leib des Toten einzubalsamieren. Sie wurden konfrontiert mit dem größten Wunder der Menschheitsgeschichte.
Jesus ist AUFERSTANDEN.
Ich glaube, es mussten die Frauen sein, die die frohe Botschaft erleben und verkünden durften!
Die Jünger – Männer – wären in Ohnmacht gefallen! Sie hielten die Botschaft erst einmal für Geschwätz, Jesus musste ihnen erst leibhaftig erscheinen, damit sie glauben konnten.
Wir kennen alle dieses Auf und Ab der Gefühle, himmelhochjauchzend….zu Tode betrübt.
Und wir kennen das Gefühl der Trauer, wenn wir meinen, diese Betrübnis wird NIE ein Ende haben.
Ich erinnere mich da an die Auferweckung des Lazarus. Der Körper lag schon Tage im Grab, zu spät…alles zu spät, die Schwestern Maria und Martha hatten ihre Hoffnung im wahrsten Sinne des Wortes begraben. Wäre eine Heilung durch Jesus noch möglich gewesen, so sind sie jetzt überzeugt, Jesus kam ZU SPÄT.
Jeder von uns kennt dieses Begräbnis eines Traums:
- Die Diagnose steht fest, diese Krankheit ist chronisch!
- Kinderlosigkeit
- Abhängigkeiten -davon kommt man nie los
- Mit dieser Sucht werde ich ein Leben lang kämpfe
- An dieser und jener Situation wird sich NIE etwas ändern
- Diese Ehe ist zum Scheitern verurteil
- Und…
- Und….
Mir fällt sofort ein, welches Grab ich seit Jahren besuche und pflege, obwohl ich mich eigentlich nach Auferstehung sehne. Mir wird klar:
„Bei Gott ist kein Ding unmöglich!“ Luk 1 /37
Bei Gott gibt es kein“ zu spät“.
Das scheinbar unlösbare Problem in meinem Leben bekommt wieder neu die Chance,
das Grab zu verlassen.
Jesus ist auferstanden – das Grab ist leer!
Indem ich ja zu Jesus sage, habe ich das große „Hoffnungs-Los“ gezogen,
ich erlebe wie sich Dinge zum Guten wenden, es muss nichts bleiben, wie es ist,
ich bin keine Niete und Jesus ist mein Hauptgewinn.
familienlebenmitgott meint
Ich blieb hängen bei „diese Krankheit ist chronisch“ und dachte an den Kurantrag, in den der Kinderarzt für meine Tochter zu ihrer Erkrankung schrieb „nicht therapierbar“. Das traf mich hart, so hatte mir das zuvor noch keiner gesagt, auch wenn ich es irgendwie wusste. Und gerade vor ein paar Tagen dachte ich: Gott, schenke uns, dass es irgendwie doch weitergeht… und Gott schenkt wirklich Hoffnung! Danke für deinen Impuls… Liebe Grüße, Martha
Renate Schnarr meint
Ja, liebe Martha, nach vielen Monaten mit Schmerzen und der Diagnose/Aussicht Schmerzpatient zu bleiben, jetzt Schmerzfrei zu sein, ist für mich ein echtes Wunder! Und ganz ehrlich…mein Glaube war gleich null, nur die Hoffnung hat mich getragen. Gottes Segen für Euch und Eure Tochter! LG, Renate
Glaube-Hoffnung-Liebe meint
Danke für diesen ermutigenden Beitrag
luisaseider meint
Sehr ermutigend und tolles Wortspiel „Hoffnungs-Los“ 😉 Ich mag so was!