Schon seit einigen Wochen träumt mein 5-jähriges Mädchen davon, am Kindergartenfasching ein Dornröschen-Kleid zu tragen mit langen Ärmeln, in rosa und mit viiiel Glitzer.
Neulich hatte meine Schwester ihren freien Tag und machte sich mit meiner Tochter auf zu einer Tante-Nichte-Shopping-Tour auf der Suche nach dem glitzernden Traum in rosa. Nach einigen Stunden erblickte ich ein Kind in der Tür mit den glänzendsten Augen, dem strahlendsten Lächeln und dem zauberhaften Traumkleid in der Hand! Sie zog es natürlich sofort an und was soll ich sagen: Sie sah aus, als wäre sie selbst dem Märchenbuch entsprungen. Wunderschön!!!!
Glücklich wirbelte sie durch’s Haus, tanzte, sang und die Reifringe im Rock luden förmlich dazu ein, sich immer wieder im Kreis zu drehen. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass unser Boden mit lauter feinem Glitzerstaub übersät war.
Mein erster Gedanke: Ich muss das nachher noch wegsaugen.
Mein zweiter Gedanke: Ach was, im Himmel werden wir laut Offenbarung auf goldenen Straßen laufen, da kann ich doch jetzt schon mal auf meinem glitzerstaub-übersäten Holzboden üben. Wie kann ich es nur wagen, so etwas Wertvolles wie Glitzerstaub wegsaugen zu wollen???
Und irgendwie machte mich dieser Gedanke nachdenklich….
Letztes Jahr hatte ich so viele spannende Projekte, dass ich zunehmend zu einer Managerin wurde. Alles musste geplant werden, damit ich genügend freie Zeit für MEINE Projekte hatte: das Essen, der Haushalt, das Schmusen mit den Kindern… Sobald sie abends im Bett waren, freute ich mich, dass ich mich endlich den Dingen widmen konnte, die mir den ganzen Tag im Kopf herumschwirrten, und für deren Umsetzung meine Kinder „im Weg waren“.
Die Ernüchterung kam: Nicht alle Projekte verliefen so wie ich es mir vorgestellt hatte. Eines wurde – zumindest vorläufig – vom Verlag nicht angenommen. Ein anderes Projekt konnte ich nicht in dem Tempo vorantreiben wie ich wollte, da Gott mich mit etwas sehr Schönem ausgebremst hat: ich wurde schwanger! Und im Vergleich zu den anderen beiden Schwangerschaften ist diese die Anstrengendste. Ausgebremst. Zumindest vorläufig.
Und das war gut so. Denn plötzlich habe ich wahrgenommen, dass ich von „Glitzerstaub“ umgeben bin. Ich hatte wieder Zeit und vor allen Dingen einen freien Kopf, um mit den Kindern einen Nachmittag mit Knete zu spielen oder auf dem Fußboden ein Puzzle zusammenzusetzen oder imaginären Käse-, Kirsch- und Maulwurfkuchen in mich „hineinzustopfen“, den mein 3-Jähriger in Sekundenschnelle „gezaubert“ hat. Und ich habe mir vorgestellt wie Jesus mit uns am Tisch sitzt und mit einem Lächeln im Gesicht imaginären Kuchen isst (denn wir mussten auf Anweisung des Jüngsten vor jedem „Kuchenstück“ beten 🙂 )
Glitzerstaub-Momente!
Vor lauter Projekten hatte ich schon vergessen wie viel Spaß Familie macht!
Vielleicht geht es dir auch so, dass du vor lauter Aufgaben und to-do’s den „Glitzerstaub“ in deinem Kinder-Alltag nicht mehr siehst oder sogar als störend empfindest.
Tipp Nr. 1: Lass deine Kinder ein wenig Glitzerstaub auf deinem Boden verteilen (glaube mir, sie werden es lieben 😉 ); und du wirst auf Schritt und Tritt an den „Glitzerstaub“ in deinem Leben erinnert.
Tipp Nr. 2: Du Königstochter Gottes, hol dein schönstes Prinzessinnen-Kleid heraus und verteile Glitzerstaub! Schenke jemandem ein offenes Ohr, ein ermutigendes Wort, vielleicht eine Tasse Kaffee oder bring der Nachbarin, die dir heute von ihrem schlechten Tag erzählt hat, ein Stück Kuchen vorbei. Verschenke dich und deine Zeit an die Menschen um dich herum. Es kostet dich meistens gar nicht viel, aber es bringt die Welt um dich herum zum Glänzen.
Liebe Luisa, danke für den Glitzerstaub. Den habe ich heute grad gebraucht. In vielem sah ich mich wieder…! Herzliche Grüsse, Sonja
Das freut mich! lg
Ahhh, ich liebe das Bild!
Unser drittes Kind liebt auch diese Glitzer-Stinki-Pinky-Sachen… ich glaub ich muss sie auch mal Glitzer verteilen lassen.
Auch das besinnen darauf, WAS eigentlich alles GLITZER in meinem Leben ist, das tut gut!
Manchmal gewöhnt man sich an Glitzer und sieht ihn nicht mehr… (Hedonismus)
Danke für Deine zuckersüße Geschichte!
Tina
Ja, ich glaube auch, dass wir uns ganz schnell an den „Glitzer“ gewöhnen und vieles deshalb nicht mehr angemessen wertschätzen.
Liebe Luisa,
ich habe Deinen Text jetzt auf zwei Tage gelesen, weil ich … weiß ich gar nicht mehr 🙂 Wahrscheinlich war ich gestern einfach abgelenkt. Aber als ich vorhin gelesen habe, dass wir den Glitzerstaub manchmal nicht mehr sehen oder sogar als störend empfinden, fühlte ich mich ertappt. Meine Mädchen basteln sehr gerne … und da gibt es ja auch diese Röhrchen in denen einfach nur Glitzer drin ist, man verteilt Kleber auf dem Papier oder ähnlich und dann eben Glitzer drüber, allerdings vergessen die Mädels manchmal das Röhrchen wieder zu verschließen und dann glitzert es teilweise hier und da und überall … und letztens habe ich „ihn“ weggesaugt … und frage mich gerade warum eigentlich! Manchmal brauchen wir, glaube ich, jemanden der uns wachrüttelt. Danke dafür! Ich habe mir eh vorgenommen, mehr zu schauen, was die Kinder gerne machen möchten und den Haushalt eben (wenn möglich) Haushalt sein zu lassen … jetzt dann auch mit Glitzer 🙂
Vielen Dank für das Bewußtsein schärfen!
Liebe Grüße und sei gesegnet, Daniela
Haushalt mit Glitzer ist doch super 🙂
liebe luisa. wie schön. war die letzte woche auch von viel glitzer umgeben und natürlich einem brüllenden, etwas angeschlagenen T-Rex. Du hast sowas von Recht. Total doof, wenn uns die eigentliche Lebensfülle, die Inspiration schlecht hin, im Weg ist, zur Kunst, die diese Fülle widerspiegeln soll.. haha.. einen Gang zurückschalten. freu mich auf April. lg
Freu mich auch auf April!
Wie wär’s mit Glitzer-Deko? 😉
Oder meinst du ich darf mir das Kleid deiner Tochter mal ausleihen meine Töchter schütteln immer nur lachend den Kopf.suche jetzt dringend ein Prinzessinkleid in Gr 40
ha, ha, ha…. 🙂 Gr. 40 wird schwierig…
Bei euch geht’s ja zauberhaft zu: Prinzessinnen, die auf einem T-Rex reiten? 🙂
Liebe Luisa.
Danke für den schönen Beitrag. Auch fühle mich ertappt, wenn ich das von dir lese „Sobald sie abends im Bett waren, freute ich mich, dass ich mich endlich den Dingen widmen konnte, die mir den ganzen Tag im Kopf herumschwirrten, und für deren Umsetzung meine Kinder „im Weg waren“.“
Mit Glitzerstaub beschenkt mich mein kleiner Sohn zwar nicht, aber trotzdem hoffe ich, dass ich mir in Zukunft wieder mehr Zeit einfach für ihn nehmen kann, und eben „Haushalt Haushalt sein lassen“.
Liebe Glitzer-Grüße 😉
Lisa
Den Kopf frei zu bekommen finde ich noch herausfordernder, als sich Zeit freizuschaufeln. Also, üben wir fleißig weiter… es lohnt sich!