Aus unserer Ehevorbereitung, erinnern wir uns immer wieder an eine Erkenntnis, dessen Wahrheit uns sich erst jetzt, nachdem wir Eltern wurden, so richtig offenbart.
Er sprach darüber, dass viele Paare über die Jahre das Feuer ihrer anfänglichen Liebe verlieren.
Wir konnten das als frisch verlobtes Paar nicht verstehen, doch sahen auch in unserem Umfeld, wie manche Ehepaare, die schon länger verheiratet waren irgendwie rauer und liebloser miteinander umgingen.
Als mein Mann und ich uns nach einer zweiwöchigen Trennung wegen einer Geschäftsreise endlich wieder sahen, merkten wir, dass auch wir irgendwie rauer und liebloser miteinander umgingen und fragten uns wieso.
Eigentlich hatte sich nichts verändert.
Wir hatten uns zwar lange nicht gesehen, doch das hatte nichts an unserer Liebe verändert. Das Einzige, was sich verändert hatte, war der Grad unserer Hingabe.
In diesen zwei Wochen des Getrennt-seins verbrachten wir viel Zeit damit, uns unseren Aufgaben hinzugeben. Ich hatte alle Hände voll zu tun unsere Tochter zu versorgen, Windeln zu wechseln, Tränen zu trocknen, Brei zu kochen und dabei nicht verrückt zu werden. Und er musste sich mit den geschäftlichen Belangen herum schlagen.
Wir waren so in unserem Tun, dass wir den Blick füreinander etwas verloren hatten.
Die Liebe steigt mit der Hingabe.
Ich habe eine Nähmaschine und ich liebe nähen.
Ich habe diese Nähmaschine schon einige Jahre und sie ging schon oft kaputt. Ziemlich viel Geld habe ich investiert, um sie wieder zum Laufen zu bringen, aber genauso habe ich echt schöne Kleider, wie zum Beispiel ein Dirndl mit dieser Nähmaschine genäht.
Die Nähmaschine ist mir was wert.
Bei einem Umzug schau ich ganz genau, dass sie heil ankommt. Zu viel Zeit und Geld habe ich schon in sie investiert.
Die Begründung, warum die Leidenschaft nach den Jahren in vielen Ehen fehlt, war damals bei der Ehevorbereitung (übrigens von LiebeLeben), dass auch die beidseitige(!) Hingabe an den Partner fehlt.
Sobald Kinder zur Ehe hinzu kommen verschiebt sich die Hingabe.
Als verliebtes Paar hätte man fast alles für seinen Partner gemacht. Nächtelang durchreden, haufenweise Geld für gemeinsame Aktionen ausgeben, stundenlang durchs Land fahren, nur um den Anderen zu sehen.
Heute fordern diese Hingabe eher die Kinder. Für sie stehen wir nachts auf, stehen zwei Stunden früher auf, bereiten wir das Pausenbrot oder die Schulsachen, sitzen stundenlang an den Hausaufgaben und beschweren uns nicht, wenn etwas mal länger dauert.
Der Partner hingegen bräuchte eigentlich das gleiche Maß an Hingabe, fordert diese aber weniger lautstark ein, als die Kinder. Ganz im Gegenteil. Brauchen die Kinder mehr, zieht sich der Partner meist eher zurück. Ihm muss ich ja nicht unbedingt das Abendbrot machen – er kann das ja schliesslich alleine.
Je mehr wir uns einer Sache hingeben, sie uns etwas kosten lassen und in sie investieren, desto kostbarer wird sie für uns.
Je mehr wir uns unserem Partner hingeben, etwas für ihn auf uns nehmen und für unseren Partner wirklich interessieren, ihn unterstützen und ermutigen,
desto mehr wächst die Liebe.
Wir haben uns vorgenommen, uns ganz neu aneinander hingeben zu wollen.
Als ich meinem Mann geheiratet habe, habe ich ihm versprochen, dass ich ihn „lieben, achten und ehren möchte“ alle Tage meines Lebens.
Das ist ein ganz schön großes Versprechen.

Ich möchte nicht, dass es mir leichter fällt mein Kind zu lieben, als meinen Mann.
Und so nehme ich mir vor, nicht nur meinem Baby einen gesunden Brei zu kochen, sondern auch wenn ich müde bin für meinen Mann da zu sein, mich wirklich für ihn zu interessieren und ihm sein Lieblingsgericht zu kochen.
Denn schliesslich haben wir alle etwas davon, wenn unsere Ehe wieder liebevoller und leidenschaftlicher ist.
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