ein Beitrag von Tabea Oppliger
…die Liebe freut sich nicht über die Ungerechtigkeit.
1.Korinther 13, 6
Lasst uns laut werden und zwar in der Liebe!
Gott führt uns oft in Situationen oder legt uns etwas in den Weg, wo wir zuerst vielleicht am liebsten wegschauen würden. Oder es macht uns so wütend – heiliger Zorn – dass wir gleich getrieben werden, aktiv zu werden.
Nehmen wir mal das Beispiel von Mose in 2. Moses Kapitel 2 und 3. Als Hebräer geboren, wuchs Mose beim Pharao in Ägypten auf, aber seine Wurzeln konnte er nicht verleugnen. Als er seinen Leuten zuschaute, wie fest sie unter der «Knute» vom Pharao waren und er zusah wie ein Ägypter einen Hebräer bei der harten Arbeit schlug, wuchs beim Anblick dieser Ungerechtigkeit so ein heiliger Zorn in ihm, dass er den Ägypter umbrachte.
Mose floh unmittelbar danach nach Midian, heiratete und blieb dort versteckt. Gott begegnete ihm plötzlich in einem brennenden Busch als er die Herde seines Schwiegervaters weidete. Dort gab ihm Gott den Auftrag, sein Volk zu retten. Gott brauchte Moses’ heiligen Zorn (die Ungerechtigkeit wie sein Volk behandelt wurde) um Teil der Antwort zu sein. Er sah, dass Moses Herz für dasselbe blutete wie sein Herz.
Gott: „Ich weiß wie frustriert, wütend und aufgebracht du bist. Ich sehe deine Leidenschaft, deine Barmherzigkeit und werde diese an die Lösung koppeln, die ich für mein Volk bereit habe.“
Es gibt ganz viele solche Beispiele sowohl in der Bibel als auch in der Geschichte, wo Menschen Ungerechtigkeit nicht mehr ausstehen konnten und dies ein Antrieb ihrer guten Werke wurden.
- David konnte es nicht mehr aushalten, dass sein Gott von Goliath ausgelacht und verpönt wurde.
- Martin Luther King konnte die Diskriminierung seiner Hautfarbe nicht länger ertragen.
- Abraham Lincoln hielt den Zustand der Sklaverei in seinem Jahrhundert nicht mehr aus.
- Mutter Theresa litt darunter, dass die Ärmsten unter den Armen keine Fürsorge erhielten.
Was hältst du nicht mehr aus? Für was blutet dein Herz?
Was dein Herz bricht, bricht auch das Herz von Jesus. Und er sucht genau solche Menschen, die ihr Herz zerbrechen lassen und gibt dir dann alles was du brauchst um die Antwort darauf zu sein!
Dass Jesus diese Liebe zu 100% auslebte, Ungerechtigkeit immer mit Barmherzigkeit begegnete, die Nöte immer sah und ihnen nachkam, ist uns allen klar. Es ist uns auch klar, dass wir Jesus immer ähnlicher werden wollen und das tun wollen, was auf seinem Herzen ist.
Es gibt so viel Ungerechtigkeit auf dieser Welt, wo fangen wir bloß an?
Ich wusste nicht sofort, dass Menschenhandel meine ganze Aufmerksamkeit haben würde. Aber ich sehnte mich schon immer, einen bleibenden Unterschied in dieser Welt zu machen. Und solange packte ich einfach überall an, setzte mich ein, zu dienen wo man mich brauchte mit dem grossen Verlangen meine Leidenschaft zu entdecken, die mir von innen her, von meinem Herz aus den Antrieb geben würde, dafür zu kämpfen.
Mein ganz persönlicher «Brennender Busch» das einen heiligen Zorn in mir weckte, war im Jahr 2008, als ich zum ersten Mal mit Menschenhandel in Berührung kam. Ich war wie vom Schlag getroffen, schockiert von diesem abscheulichen Verbrechen, aber auch von der Tatsache, dass ich bis dahin nie von dieser modernen Art der Sklaverei gehört hatte. Mein Herz blutete für diese betroffenen Menschen, deren einzige Hoffnung es ist, einen weiteren Tag zu überleben. Und ich wusste, da bin ich gefragt!
Ich begann mit dem was vor meinen Füßen lag und zwar einen Teil meiner Einnahmen als Masseurin an Organisationen zu spenden, die an der Front gegen Menschenhandel kämpften.
Meine Leidenschaft für dieses Thema, mein Drang, etwas zu verändern, vermochte bald auch andere mitzureissen und ich gründete zuerst den Verein GlowbalAct, und später das Sozialunternehmen KitePride, das Opfern von Zwangsprostitution und Ausbeutung in der Sexindustrie eine Alternative bietet.
Um diese Liebe auszuleben, die in 1. Korinther 13, 6 steht, brauchen wir ein Herz, das sich bewegen lässt, und Gaben die ich erhalten habe, die nicht primär für mich da sind, sondern die ich zum Wohl anderer einsetzen soll.
«Sehe die Not und antworte darauf mit Taten.»
Wenn du etwas siehst, erlebst, liest…, das dich unglaublich stark bewegt, schaue nochmals hin und lass den Samen in deinem Herzen aufgehen.
Als Jesus das Wunder der Vermehrung von Brot und Fischen machte, fragte er nicht:
„Was haben wir nicht?“ NEIN – seine Frage war, „Was haben wir?“
Was liegt dir vor den Füssen, was hast du in der Hand? Nimm es und strecke es Gott entgegen und schaue zu wie ER es multipliziert.
Unser Motor und Antrieb soll immer von der Liebe getrieben werden. Von der Liebe, die wir zuerst von Gott empfangen, um sie dann auch wirklich weitergeben zu können.
Was mein Herz bricht, bricht das Herz von Jesus noch viel mehr. Und Er hält Ausschau nach denen, die sich das Herz brechen lassen… denen Er zuflüstern kann:
Ich weiß, was dich frustriert. Ich sehe deine Barmherzigkeit. Ich sehe deine Wut auf diese Ungerechtigkeit. Und ich will sie brauchen und du sollst Teil der Antwort sein, diesen Menschen Hoffnung, Licht und Wiederherstellung zu geben.
mehr über Tabea und ihr Engagement gegen Prostitution und Menschenhandel:
P:S. Nächste Woche hast du hier auf dem Blog die Möglichkeit, Tabeas Buch #nofilter zu gewinnen, das mich persönlich sehr motiviert hat!
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