Diesen Beitrag wollte ich schon letzte Woche geschrieben haben. Und hab es einfach nicht geschafft.
Letzte Schulwoche, erste Ferienwoche… alles voller Termine und mittendrin eine kleine Auszeit für meinen Mann und mich!
Vier von sechs Kindern konnten bei einem Sommercamp dabei sein und für die zwei Kleinsten haben wir uns meine Schwester als Babysitter besorgt und haben drei Tage nur zu zweit verbracht. Total entspannt lauter Dinge getan, die uns Freude machen und gut tun.
Einen Blogbeitrag schreiben war nicht dabei.
Und das hat mich geärgert.
Ich wäre gern zuverlässiger und beständiger. Würde alles, was ich tue gern besser machen. Dafür sorgen, dass alles gut läuft. Mein Bestes geben und dafür mit Erfolg belohnt werden.
Stattdessen habe ich Tage, da steckt mein Kopf im Nebel und ich kann keine klaren Gedanken formulieren. Ich fühle mich schwach, genervt und will einfach nur meine Ruhe. Hab keine Lust, auch noch für andere da zu sein, weil ich mir selber schon zu viel bin.
Ich hab mich über mich selbst geärgert.
Die Liebe ist… nicht selbstsüchtig.
Oh. Was war nochmal mein Thema für den Blog diesen Monat? Selbstsucht.
Ganz ehrlich? Ich hab mich über mich geärgert, weil meine Schwäche mich selbst schlecht aussehen lässt. Weil ich lieber ein anderes Bild von mir zeigen würde. Ein fokusiertes, zielstrebiges, erfolgreiches.
Wenn man schon selber weiß, dass es in echt auch mal anders aussieht, wäre es doch wenigstens nett, das Bild nach außen hin aufrecht zu erhalten!
Selbstsucht. Das war selbstsüchtig von mir.
Es ging mir hauptsächlich und mich und so viel weniger um dich.
Schreibe ich hier wirklich, um mich selbst darzustellen? Um mich selbst gut aussehen zu lassen?
Ok, heute schonmal nicht… 😉
Aber ich merkte einfach, dass sich meine Einstellung verschoben hatte.
Plötzlich war der Fokus nicht mehr, dass ich hier mein Herz teilen möchte, um dir damit zu dienen und dich zu ermutigen, sondern ich hatte mich selbst und meine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt.
Aber weißt du was?
Ich muss mich weder selbst in den Mittelpunkt noch an den Rand stellen.
Ich bin gesehen, gehört und geliebt von meinem Vater im Himmel.
Weil ich weiß, wie wertvoll ich in Gottes Augen bin, kann ich dich höher achten als mich selbst. (Philipper 2, 3)
Die Liebe ist… nicht selbstsüchtig.
Es tut mir leid.
Es tut mir leid, dass ich letzte Woche keine ermutigenden Worte für dich hatte, obwohl du sie vielleicht gebraucht hättest.
Es tut mir leid, dass ich mich über mich selbst geärgert habe anstatt mir selbst zu vergeben.
Die Lösung für Selbstsucht ist nicht Selbstverleugnung sondern Liebe.
Liebe, die vergibt und sich vergeben lässt.
Wollen wir miteinander in Vergebung leben?
„Die Lösung für Selbstsucht ist nicht Selbstverleugnung, sondern Liebe“.
Kannst Du mir das erklären, wie du das meinst?
Was sagst Du dann aber zu dem Wort von JESUS, wenn Er sagt:
Wer Mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge MIR? – LUK 09 23
Warum kann ich mich selbst verleugnen? – weil JESUS mich liebt und ich es nicht um meinetwillen tue oder damit ich in den Himmel komme, sondern ich verleugne mich selbst, – meine Wünsche; meine Sucht, geliebt zu werden (ist besonders bei uns Frauen sehr stark); immer nur im Mittelpunkt stehen wollen; von anderen bedient zu werden und und und …. um JESU willen, weil ER für meine Sünden, mein Versagen gestorben ist und alle Leiden auf sich genommen hat.
Was denkst du darüber?
Liebe Grüsse von Lissy
(PS: wir brauchen auch mal eine Zeit, wo wir entspannen und alles andere sein lassen!)
„Nur wer sich selbst verliert, kann JESUS ganz gewinnen“.
„In allem, was ich loslasse und verliere um JESU willen, will ER Sich selbst mir schenken!
ER will mir alles sein“!
Liebe Lissy,
wow, vielen Dank für dein Nachfragen!! Ich musste jetzt auch erstmal ein bisschen über deine Frage nachdenken.
Damit, dass Selbstverleugnung nicht die Lösung ist, sondern Liebe, meine ich das so ähnlich wie du es auch geschrieben hast: ich kann mich nur selbst verleugnen oder mit dem von mir gewählten Vers ‚den anderen höher achten als mich selbst‘, wenn ich mich von Jesus geliebt weiß. Er hat seine Liebe für mich darin gezeigt, dass er sein Leben für mich hingegeben hat und mit dieser Liebe sind auch wir aufgefordert einander zu lieben. Ich meine mit diesem Satz nicht, dass Selbstverleugnung keinen Platz hat oder keine Rolle spielt, sondern dass sie aus Liebe heraus praktiziert wird. ‚Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat.‘ Diese Liebe bedeutet auch, dass ich den anderen höher achten kann als mich selbst. Aber nicht indem ich mich selbst schlecht mache oder verleugne in dem Sinn, dass ich mich selbst als minderwertig betrachte, sondern indem ich um meinen eigenen Wert weiß, und mich deshalb selbst hinten anstellen kann, so wie Jesus es uns ja auch vorgelebt hat.
Mir ist dieser Punkt wichtig, dass Selbstverleugnung kein ‚ich bin nichts wert‘, ‚andere sind besser als ich‘ bedeutet, sondern ein freiwilliges dienen und demütig sein, ein ’sich selbst zurücknehmen und den anderen höher achten‘, weil ich mir meines Wertes und der Liebe Gottes für mich bewusst bin und es deswegen nicht nötig habe mich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Was denkst du? Wie verstehst du das praktisch mit dem ’sich selbst verlieren‘?
Freue mich, von dir zu hören!
Dankeschön Antschana, für diese Wahrheit -nicht Selbstverleugnung sondern Liebe!
Diese Wahrheit werde ich besonders in meine MamaBeziehung einfädeln, aber auch zu meinem Mann oder Nachbarn, denen man manchmal hinterher räumt, wenn man sich zu 10 Parteien einen Garten teilt (=
Liebe Naemi, wie genial, dass du das gleich so praktisch machst!! Da bete ich, dass du ganz wertvolle Erfahrungen mit Gott darin machst!! Alles Liebe, Antschana
Liebe Antschana, danke für deine Antwort.
Wie mache ich es in der Praxis „mich selbst verlieren?“
Einmal, das ich lerne, zuerst nach GOTTES Reich zu trachten, indem ich lerne, meine Vorstellungen, meine Wünsche, meine Ideen zurückzustellen, um zu lernen, was JESUS will und wie Er denkt.
Er sagt ja selbst, das hauptsächliche Gebot ist, „Ihn an erster Stelle zu lieben und meinen Nächsten wie mich selbst“. Als ich am Anfang meines Glaubens stand, mußte ich wirklich fragen: Wie liebe ich denn meinen Nächsten? – und es lernen, mich immer wieder selbst zurückstellen und andere vor zu lassen.
Nicht nach meinen Wünschen und Vorstellungen zu fragen, sondern immer wieder von der Bibel her zu sehen, so und so muss ich es tun – ist oft ganz schön hart gewesen. Wie oft habe ich da Fehler gemacht, weil immer wieder der Egoismus durchgekommen ist. Aber ich habe bis jetzt nicht ausgelernt.
Mir persönlich haben im Anfang die vielen praktischen Aufforderungen in den Apostelbriefen, aber auch in den Evangelien sehr zugesagt – da sie für die Praxis im täglichen Leben so weiterhelfen.
Und Johannes in seinen Briefen spricht so eindrücklich von der Nächstenliebe. Wir haben viel zu viel Angst um uns selbst (weiß ich aus eigener Erfahrung). Und ich weiß, das JESUS sehr hart mit uns um-gehen muß, weil unsere Herzen so hart sind und wir so sehr an uns selbst hängen.
Du schriebst: „Mir ist dieser Punkt wichtig, dass Selbstverleugnung kein ‚ich bin nichts wert‘, andere sind besser als ich‘ bedeutet,…“
Ich sehe es anders. Ich bin wirklich nichts wert, weil ich ein abgrundtiefer Egoist bin und ich weiß, daß andere wirklich besser sind als ich. Andere können wirklich mehr und wissen mehr als ich. Manchmal hat das sehr weh getan …
Aber das soll mich erst recht in JESU Arme treiben und mich dankbar machen, daß Er Sein Leben für mich gelassen hat und mich trotzdem lieb hat und Seine Liebe mir hilft, Ihn zu lieben, d. h. Seine Gebote zu halten – JOH 14 15. 23 – und meine Nächsten und alle Menschen zu lieben, so wie Er es uns vorgelebt hat.
Du hast es mal so wunderbar gesagt, das Du ein Bild vor dir hattest, daß du – ich sage es kurz – JESUS durch Deine Sünden ans Kreuz genagelt hast.
JESUS hat sich so erniedrigt, auch wie es in PHI 02 steht: „ER entäusserte Sich selbst und nahm Knechtsgestalt an … Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“
Sollten wir da nicht lernen, das es uns immer mehr und mehr egal wird, was Menschen von uns denken – Hauptsache wir gehorchen IHM und sind IHM treu – koste es, was es wolle.
Liebe Grüße – Lissy
Liebe Lissy,
ja, da hast du Recht, NÄchstenliebe ist ein sehr wichtiges Thema, in dem wir alle sicher noch viel zu wachsen haben!
Und das gelingt dann, wenn wir am eigenen Leib erfahren, wie sehr wir selbst von Gott geliebt sind. Wir sind seine geliebten Kinder, für die Jesus gestorben ist und damit für all unsre Schuld bezahlt hat. In Christus gibt es keine Verdammnis mehr für uns, wir sind in IHM gerecht und heilig gemacht. (Römer 8, 1 | Epheser 4, 24) Ja, er musste für meine Sünden ans Kreuz, aber mit seinem Tod und seiner Auferstehung, darf ich jetzt im Glauben leben und habe so Frieden mit Gott. (Römer 5, 1)
Ich finde meine Identität nicht in meiner eigenen Selbstgerechtigkeit oder meiner eigenen Schuld, sondern in Christus Jesus. Diese Auflistung an Bibelstellen zu dem Thema kann ich sehr empfehlen: http://jesus7.de/identitaet-in-jesus-christus-liste-bibelverse/
Vielen Dank fürs Teilhaben lassen an deinen Gedanken dazu!
alles Liebe, Antschana