Immer wieder holt uns die Sorge um die Zukunft unserer Kinder ein. Ich meine nicht das Fragen, ob sie später finanziell abgesichert sind, einen sinnvollen Beruf ausüben oder Familie haben. Ob sie glücklich sind und verantwortlich der Gesellschaft gegenüber handeln. Das sind alles wichtige Ziele – aber das wesentlichste überhaupt, die wirksamste Grundlage für alles ist: Werden sie einmal Jesus nachfolgen, konsequent und voll Liebe?
Mit 15 Jahren wollte ich der Gemeinde den Rücken kehren. Die Jungscharzeit war vorbei und ich beabsichtigte,
mich jetzt abzuseilen und unabhängig zu werden. Dumm war nur, dass sich meine – um ein Jahr ältere – Schwester genau zu dieser Zeit in ihren heutigen Mann verliebte.
Wir wohnten in einer einsamen Gegend und unser Vater erlaubte es uns nicht, dass wir abends allein nach Hause kamen. Was sollte meine Schwester machen? Ihre heimliche Liebe konnte sie am besten im Jugendkreis sehen, und der fand abends statt … Folglich wollte sie unbedingt dorthin und bearbeitete mich, dass ich sie begleitete. Da ich die Jugendlichen aus meiner Jungscharzeit kannte, ließ ich mich erweichen – und nach wenigen Wochen mochte ich selbst kein Treffen mehr verpassen. Ich hatte den Anschluss geschafft, wofür ich heute ausgesprochen dankbar bin.
Wie sähe mein Leben wohl aus, wenn ich damals im Abseits gelandet wäre? Ob mein Glaube überlebt hätte? Ob er die Häutungen vom Kinderglauben zum fundierten Vertrauen zu Gott mitgemacht hätte?
Was hat mich in der Gemeinde gehalten? Grundlegend war mein Besuch der Jungschar: Ich lernte die Kinder kennen, mit denen ich (erst) einige Jahre später Freundschaften schloss. Ich hatte den Fuß bereits in der Tür, die ich als Teenager beinahe zugeschlagen hätte. Gegenseitig halfen wir uns, unseren Glauben über die schwierige Zeit der Pubertät hinweg zu retten.
Nicht jeder hat das Glück, dass sich seine Schwester im passenden Moment verliebt. Aber als Eltern können wir manches dazu beitragen, dass unsere Kids mit Gleichaltrigen in der Gemeinde miteinander spielen, lachen, sich auch mal ärgern und wieder vertragen, Wettspiele austragen, die Natur zusammen unsicher machen und das Evangelium mit immer wieder neuen Worten erklärt bekommen. Der Gemeinschaftsaspekt ist schon bei Kindern kaum hoch genug einzuschätzen. Ein ideales Sprungbrett, um später Glauben (gemeinsam) zu leben.
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