Wer bist du?
Ich bin Bettina, 46. Seit 24 Jahren verheiratet mit André. Zu unserer Familie gehören unsere zwei Jungs (Ari, 12 und Joshua, 9) und der Hund Fritz, 2. Ich bin Pastorin (und André Pastor) und Fachberaterin für Psychotraumatologie. Wir leben seit 7 Jahren in Flensburg und genießen es, so nah am Meer zu sein.
Unser Herz schlägt seit langen Jahren für einen missionalen Lebensstil, wir buchstabieren immer wieder neu durch, was das für uns persönlich heißt.
Wenn Zeit dafür vorhanden ist, bin ich eine Genießerin: eine heiße Badewanne und ein gutes Buch, daneben ein Saft und kleine Naschereien 🙂 Ich gehe gerne mit unserem Hund spazieren, am liebsten am Strand oder im Wald. Und ich liebe es, in der Sauna zu schwitzen, vor allem, wenn es hier oben im Norden nass und kalt ist.
Wie würdest du deine Familie beschreiben?
Hmmm, vier hochsensible Menschen und ein sehr sensibler Hund auf einmal: interessant 😉 Unser Familienleben ist in der Regel eher unstrukturiert, da es neben den zeitlich festgelegten Terminen viele ungeplante gibt. So sieht jede Woche, jeder Tag, anders aus. Familienmittelpunkt ist das (meist) gemeinsame Mittagessen. Abends ist mindestens einer von uns Eltern dienstlich schon wieder verplant. Den Sonntag nachmittag und die seltenen freien Wochenenden sowie Urlaube verbringen wir gemeinsam am liebsten damit, zusammen ins Grüne zu fahren, zu picknicken, zu schwimmen und zu wandern. Oder gemeinsam zu spielen oder einen Film zu schauen. Wir sind alle eher harmoniebedürftig, dank eines gewissen, uns allen in die Wiege gelegten Temperaments kommt es aber auch schonmal zu dramaturgisch wertvollen Szenen. Diese legen wir meist nach einer kurzen Atempause und einem Gespräch bei.
„MamaZeit zu Zweit“
– wie lebst du Freundschaft?
Was ist dir dabei wichtig?
In den letzten 27 Jahren bin ich zehn mal umgezogen. Neue Menschen kennenzulernen ist toll, aber in der Fülle dann auch schonmal anstrengend. Im Beruf habe ich mit vielen Menschen zu tun, und bin mit vielen Wünschen und Bedürfnissen konfrontiert.
Deshalb ist es für mich wichtig, dort wo ich wohne, 2-3 tiefere Freundschaften zu haben. Freundinnen, mit denen ich ehrlich sein kann, die mich nehmen, wie ich bin. Und mit denen ich beten und hören kann. Sich gegenseitig tragen – im Gebet und auch im Leben. Eine Herzensfreundin, mit der mich eine langjährige, sehr tiefe Freundschaft verbindet, lebt nun dadurch, dass wir umzogen, nicht mehr vor Ort. Trotzdem bleibt diese Freundschaft, und wird sogar immer intensiver und tragfähiger. Wir sind ihre Herzensfamilie (sie ist Single), und für uns gehört sie einfach zur Familie.
Ich strapaziere meine Freundinnen damit, dass ich telefonieren hasse und somit die (wie ich hörte) ansonsten üblichen Freundinnenzeiten am Telefon ausfallen. Schönerweise stört das die wirklichen Freundinnen nicht (danke!).
„MamaZeit mit Gott“
– wie sieht das bei dir aus?
(Realität & Wunschgedanken)
Lange Jahre war die Zeit mit Gott für mich ein hin und her zwischen Pflicht und Bedürfnis, und es gab auch immer wieder lange Phasen fast ohne, besonders als die Kinder sehr klein waren. In diesen Zeiten haben mir Gebetszeiten mit Freundinnen (besonders meiner Herzensfreundin) durchgeholfen. Es ist leichter geworden, seit die Kinder vormittag außer Haus sind. Aufgrund meines Berufs kann ich mir seitdem auch morgens/vormittags eine Zeit für die Begegnung mit Jesus freihalten. Das ist ein Privileg. Eine Versuchung ist es dagegen, die Begegnung, die ich ja persönlich mit Jesus haben will, nicht gleich unter dienstlichen Gesichtspunkten innerlich zu verwursten. (Kann man daraus nicht eine Predigt/ Gruppenstunde machen?) Das ist gar nicht so einfach, ich merke aber, dass es immer mehr gelingt.
Mir ist es wichtig, Raum zum Hören zu haben – egal wie knapp die Zeit ist. Zu fragen, was Jesus (oder der Vater/ der Heilige Geist) mir sagen will. Und einfach in das Gesicht Jesu zu schauen. Ich führe ein Gebetstagebuch, damit ich das, was ich höre und sehe, nicht so schnell vergesse (ich bin sehr vergesslich). Manchmal habe ich sehr lange, intensive Zeiten mit Jesus. Doch ich mache die Erfahrung, dass auch 10 Minuten mit Jesus sehr wertvoll und inhaltsreich sein können, und ich mir auch an sehr vollen Tagen diese Zeit einfach nehmen möchte.
Weil ich sie so nötig brauche.
„Zeit zum Träumen“
– für was schlägt dein Herz schneller?
Für Heilung und Befreiung durch Jesus.
Das sind Themen, die sich durch mein eigenes Leben ziehen. Und es sind Themen, die wie eine Berufung für mich sind, in immer neuen Kontexten. Mein Herz schlägt für innere Heilung, und da besonders für Menschen, die traumatisiert sind.
Und ich träume davon, dass wir Jesus-Liebhaberinnen und Liebhaber uns nicht dafür zu schade sind, auch in die richtig finsteren Bereiche dieser Welt zu gehen. Und Jesus gemeinsam mit den Menschen dort zu entdecken.
Vor vierundzwanzig Jahren bin ich in die seelsorgerliche Arbeit mit sexuell missbrauchten Frauen gestolpert. Seit 10 Jahren engagiere ich mich zusammen mit anderen Frauen in den Rotlichtvierteln unserer Städte und gegen Menschenhandel. Seit ein paar Jahren habe ich vermehrt mit Menschen zu tun, die aus organisiertem und rituellem (manchmal satanistischem) Missbrauch kommen. Ich träume davon, dass Jesus-Leute zusammen für diese Menschen und gegen die Strukturen, die dahinter stehen, beten und kämpfen. Und ich bin gespannt, was Jesus gerade für diesen Bereich vorbereitet hat.
Dein Blog heißt: rausausderaffenfalle
Warum?
In meinem allerersten Beitrag geht es darum, dass das Festhalten an bestimmten Dingen uns daran hindern kann, frei zu sein und Neues zu empfangen. So wie der Affe, der in der Affenfalle gefangen bleibt, weil er das Obst, das als Köder ausgelegt wurde, festhält.
Das Thema „loslassen“ zieht sich durch mein Leben. Als ich mit dem Blog begann, war das Thema wieder einmal sehr aktuell und bleibt es seitdem. Nicht alle Beiträge beziehen sich auf das „Loslassen und Empfangen“, aber es kommt immer wieder vor.
Was wünscht du dir für deine Leser?
Es ist immer so eine kleine Sternstunde für mich, wenn ich irgendwo, in einem Buch oder auf einem Blog etwas lesen kann, was mein Herz anspricht. Was mich so berührt, dass ich ein Gefühl des Glücks verspüre. Oder das Gefühl habe, dass ich ganz nah dran bin, an dem was wirklich zählt. Und das Gelesene mich ein Stück dahin stupst.
Ich wünsche das auch meinen Lesern und hoffe, dass ab und zu ein von mir geschriebener Satz oder Beitrag so ein Anstupser für jemanden sein kann.
Ganz egoistisch wünsche ich mir außerdem (bezweifle aber, dass das für alle Leser mit einem wunderbaren Gefühl verbunden ist…) dass die Themen des Menschenhandels und des rituellen Missbrauchs ins Bewusstsein kommen. Es gibt sicherlich viele Themen, die heute ganz wichtig sind. Aber diese zwei Themen sind noch so versteckt und unbekannt, und gehören für mich zu den heutigen Verbrechen an der Menschheit. Vielleicht zu den größten der jetzigen Zeit.
Ich wünsche mir, dass meine Leserinnen und Leser aufmerken und vielleicht sogar in Bewegung kommen.
Welchen Beitrag von deinem Blog empfiehlst du uns heute spontan?
Hmm – tut mir leid. Ich entscheide mich für zwei:
„Zerbrochene Gefäße“ und „Bordell Deutschland – Mias Geschichte“
Beide Beiträge beinhalten wahre Begebenheiten und beide machen deutlich, dass durch die Liebe Jesu Heilung in unser Leben fließen kann, auch da, wo wir uns oder andere als zerbrochen wahrnehmen.
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