Heute morgen war ich beim Doktor. Ich brauchte eine Krankmeldung, weil ich mich seit gestern früh körperlich nicht gut fühle. Hatte auch Fieber, Bauchschmerzen+Durchfall und seit heute morgen ist mir schwindelig und der Magen ist noch nicht gut. Alles klar, oder?! Ist ja wohl ein Magen Darm Infekt.
Die Praxis, in die ich gehe ist ein Gemeinschaftspraxis. Ich war daher schon bei mehreren Ärzten. Wenn einer mal keinen Termin freihat gehe ich eben zu einem anderen. Das ist mir nicht so wichtig, wer mich behandelt. Meistens weiß ich eh schon, was ich habe und diktiere quasi dann dem behandelnden Arzt, was er mir aufschreiben soll. (also ich lasse dem Arzt/ der Ärtzin immer noch eine kleine Chance zum selber rausfinden, was ich hab, bevor ich loslege 🙂 )
Vor etwa einem Jahr war ich zum ersten Mal in dieser Praxis. Eine nette Ärztin behandelte mich. Sie machte einen Rundumcheck mit Blutabnahme etc., weil es mir wirklich nicht gut ging. Ich hatte eindeutige psychische Überlastungssymptome, die mir Angst machten. Zu der Zeit arbeitete ich noch als Krankheits- und Urlaubsvertretung in einer Unterdreijährigen Gruppe im Kindergarten. Ich habe viel zu viel gearbeitet, habe immer „Ja“ gesagt, wenn man mich gebraucht hat. Mal abgesehen davon, dass ich den Job kräftemäßig nicht mehr gepackt habe, hat es mich fürchterlich innerlich zerrissen, weil ich das Gefühl hatte ich verkaufe meine Kinder und kümmere mich als ihre Mutter viel zu wenig um sie und ihre Belange. Gott hat mir dann ganz schnell einen geregelten Job organisiert. Und das ganz ohne mein Zutun. In der gleichen Gruppe wurde unverhofft eine 40% Stelle frei, die ich seither übernommen habe. Damit geht es mir viel besser und ich kann mit meinen Kräften haushalten. Aber das nur am Rande!
Heute morgen ging ich also wieder in die Praxis, wieder zu einem anderen Arzt, bei dem ich noch nie war. Er begrüßte mich freundlich, schaute in seinen Computer, während ich ihm parallel erzählen sollte, warum ich zu ihm komme. Hatte er mir zugehört? Ach ja, er wollte noch wissen, was ich arbeite.
Schon lag ich auf der Liege und meine Organe wurde getastet, Herztöne abgehört. Dann saß ich zum Reflexcheck und dann stand ich zum Blutdruckmessen. Natürlich total niedriger Blutdruck. Den habe ich immer! Sogar in der Endschwangerschaft hatte ich- moment, ich guck nach- 120/70. Und das ist der höchstgemessene Wert. Ich habe meistens 100/60.
Alles also in Ordnung. Dann habe ich ihm nochmal erzählt, warum ich da bin. Er fing dann an meine Symptome einer Alltagsüberlastung und allgemeiner Erschöpfung zuzurechnen.
Ja, ich finde mein Leben gerade sehr herausfordernd und anstrengend. Findet das vielleicht eine Mutter mit mindestens einem Schulkind nicht anstrengend?! Ich brauche wohl nicht aufzählen, was da alles an Aufgaben anfällt. Es braucht halt ein paar Wochen nach den großen Ferien bis alles wieder routiniert läuft.
„Hallo, mein Name ist Johanna Gewehr ich habe Bauchgrummeln, Durchfall, gestern noch Fieber und heute ist mir schwindelig. Ich brauche eine Krankmeldung für die Arbeit!“
„Äh ja, wie lange soll ich Sie denn Krankschreiben…die nächsten drei Wochen?
„Hä?!Was?!, nein, die Woche reicht!“
„Ok, also die Krankmeldung bekommen Sie dann vorne von der Sprechstundenhilfe. wir haben da auch noch so einen Haushaltsplan, den können sie sich dann auch noch von ihr geben lassen.“
Wieder zu Hause, war ich total verwirrt. Ein Anruf bei meinem Mann brachte mir zu dem Erlebnis bei dem Arzt auch noch mal etwas Klarheit. Der Arzt hatte ja in seinen Computer geguckt und auf die Schnelle alle Infos über mich gelesen. Stimmt, und der andere Arzt beim letzten Mal wollte mich auch sechs Wochen krankschreiben ( ich hatte eine Endzündung am unteren Augenlid und habe den Arzt überredet mir eine cortisonhaltige Salbe aufzuschreiben, weil ich zu Neurodermitis neige und das damit am schnellsten weggeht…)
Ok, ich mache mir zur Entspannung erstmal eine Gesichtsmaske, lege mich dann auf die Couch und dann rede ich mal mit Jesus darüber. Super, endlich habe ich mal Zeit und Ruhe dafür. Hoffentlich ist die Maske noch nicht über dem Verfallsdatum.
Als ich Jesus alles erzähle berührt er mein Herz und er macht mir bewusst wie Gott mich betrachtet, wenn ich zu ihm komme. Ich muss weinen, weil Gott so gut zu mir ist.
Als ich zu dem Arzt gekommen bin habe ich mich abgestempelt, chancenlos und ungerecht behandelt gefühlt.
Als ich zu Gott gekommen bin hat er mir voller Güte direkt in mein Herz gesehen. Er guckt nicht zuerst in seinen Computer oder kramt die Akte über mich raus. Nein, er rechnet auch die Fehler von Gestern nicht mehr an. Bei ihm bin gerecht gemacht, heilig und rein durch Jesus. Ist das nicht wunderbar? Es gibt mir das Gefühl von totaler Annahme und das macht mich so frei von diversen Urteilen der Welt über mich.
Vorgestern hat Gott mich an ein Lied erinnert, dass ich dann gestern für meine Gebetsgruppe gebraucht habe. „Befreit durch deine Gnade“
Du kannst es dir auf YouTube anhören.
https://www.youtube.com/watch?v=eO2IrYeruN4
seid gesegnet,
Johanna
Johanna meint
Danke Johanna.und tolle Fotos!!!wundervolles Motiv mit dem Baum <3 bist du das?lg
Johanna meint
Ja, ich mag die Fotos auch so gerne. Das im Baum bin ich. Ich habe den Baum gesehen und wollte mich sofort da hinein legen. Das andere ist meine Tochter Lisa vor ein paar Jahren auf Langeland. Eines meiner liebsten Fotos überhaupt!