Es war noch früh am Morgen, in der Ferne kündigt ein Hahn den Tag an. Ein leichtes Frösteln lässt Maria erschaudern, sie legt ihr Schultertuch noch ein bisschen enger um sich und läuft weiter. Auch in dieser Nacht hatte sie kaum geschlafen. Sobald sie die Augen schloss, sah sie wieder Jesus, wie er am Kreuz hing. Machtlos und ohne Leben.
Wieso hatte er nichts dagegen unternommen? Wieso gerade er? Warum?
Darum ist sie heute Morgen ganz früh noch im Dunkeln aufgestanden, sie verspürte den großen Drang an Jesus Grab zu gehen. Sie erhoffte sich Antworten und inneren Frieden zu finden.
Hingegen fand sie das Grab leer und Jesus war weg!
Der Schmerz des Verlustes Jesus brennt in ihr. Ihr Herz ist schwer und Tränen kullern über ihr Gesicht, sie wischt sie mit dem Ärmel weg, doch zurückbleibt eine staubige Spur. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und zittrig beugt sie sich ins Grab hinein. Verschwommen nimmt sie das leere Grab wahr. Sie wischt sich mit dem Ärmel nochmals über die Augen. Sitzen da nicht zwei Gestalten in weißen Gewändern?
Einer der Gestalten spricht Maria offen an und fragt sie, „Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“ Maria antwortet, „Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.“
In diesem Moment nimmt sie einen Schatten im Eingang des Grabes wahr. Das muss einer der Gärtner sein. Auch er fragt Maria „Frau, warum weinst du? Wen suchst du?“ Sie sagt zu ihm mit bittender Stimme: „Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.“
Maria!
Eine Wärme durchflutet sie. Etwas in ihr ist gerührt. Der letzte kleine Funke Hoffnung fängt in Sekunden wieder Feuer. Der Herzschlag in ihr schlägt hoch. Sie schaut ihm in die Augen und über ihre Lippen kommt flüsternd;
Rabbuni!
Maria sackt vor Erleichterung in sich zusammen und umfasst die Füße Jesus. Jetzt sind es Freudentränen, die auf den trockenen Boden tropfen. Kein Wort kommt über ihre Lippen, so ergriffen ist sie. Fest umklammert sie die Füße Jesu. Sie möchte ihn nie mehr loslassen. Nie mehr verlieren.
Doch Jesus kniet zu ihr runter, schaut sie voller Liebe an und spricht „Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“
Langsam löst sich Marias Griff von Jesus Füssen, sie schaut ihm noch einmal tief in die Augen, nickt und verlässt die Grabstätte. Je näher sie sich Jerusalem nähert, desto schneller geht sie, sie könnte springen vor Freude. Eine neue Leichtigkeit überfällt sie, gerade sie, eine Frau mit Namen Maria von Magdalena, wurde dazu berufen, die Auferstehungsbotschaft Jesu in die Welt zu bringen.
Vielleicht heißt du per Zufall auch Maria oder Sofia, Katarina oder Inge. Egal welchen Namen du trägst, jede von uns wurde bei ihrem Namen gerufen, das lesen wir in Jesaja 43,1.
Hab keine Angst, Maria oder ‚dein Name‚, denn ich habe dich erlöst!
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.
Noch im selben Kapitel steht,
Meine Zeugen seid ihr (liebe Frauen)! Ich, der HERR, habe euch erwählt, damit ihr mir dient. Ich möchte, dass ihr mich kennt und mir vertraut.
So lasst uns raus gehen und die gute Osterbotschaft teilen.
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